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Bio ist nicht gleich Bio

Lebensmittel aus ökologischem Anbau erfreuen sich hierzulande verstärkter Nachfrage. Der Bio-Markt boomt, die Verbraucher können inzwischen auf ein riesengroßes Angebot zurückgreifen. Ob Einkaufsorte, Produkte oder Siegel - sie haben allerdings die Qual der Wahl. Die Verbraucher Initiative hilft bei der Einordnung der entsprechenden Siegel.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Umwelt.
Foto: Mittmac / CC0 via Pixabay

Lebensmittel aus ökologischem Anbau erfreuen sich hierzulande verstärkter Nachfrage. Der Bio-Markt boomt, die Verbraucher können inzwischen auf ein riesengroßes Angebot zurückgreifen. Ob Einkaufsorte, Produkte oder Siegel - sie haben allerdings die Qual der Wahl. Die Verbraucher Initiative hilft bei der Einordnung der entsprechenden Siegel.

Siegel bieten den Verbrauchern beim Einkauf schnellen Rat. Jedes Lebensmittelprodukt, das die Worte "bio" oder "öko" benutzt, muss den EU-Rechtsvorschriften entsprechen. Das entsprechende EU-Bio-Logo und das seit dem Jahr 2001 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vergebene sechseckige Bio-Siegel definieren den Mindeststandard für Biolebensmittel. Hier müssen beispielsweise mindestens 95 % der Zutaten aus landwirtschaftlicher Erzeugung aus ökologischer Herstellung sein. Der Einsatz von Gentechnik ist verboten, von den 316 Zusatzstoffen sind nur 49 erlaubt. Der Einsatz bestimmter Düngemittel ist nicht erlaubt, auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel wird bis auf wenige Ausnahmen verzichtet. Tiere müssen Zugang zum Freiland haben, das ökologisch hergestellte Futter sollte aus dem gleichen Betrieb oder zumindest aus der Nähe kommen. Antibiotika dürfen nur im Krankheitsfall und nicht vorbeugend eingesetzt werden.

Längst sind Bioprodukte nicht nur im wachsenden Fachhandel der Bio-Supermärkte, in Bioläden oder Reformhäusern oder auch online erhältlich. Supermarktketten und Discounter haben verstärkt Bioprodukte im Angebot und zielen mit entsprechenden Bio-Eigenmarken auf den Massenmarkt. Beispiele dafür sind REWE Bio, Edeka Bio, K-Bio (Kaufland), Naturkind (Kaiser`s Tengelmann), real,- Bio (real), Naturgut (Penny), Biotrend (Lidl), GutBio (Aldi Nord), Bio-Smiley (ALDI SÜD) oder BioBio (Netto). Auch Drogeriemärkte bieten entsprechende Bioprodukte an. Sie heißen beispielsweise dmBio (dm-drogerie markt), enerBio (Rossmann) oder Bio Primo (Müller drogerie markt). Auch hier gelten mindestens die EU-Richtlinien.

Zusätzlich gibt es von den verschiedenen Bioanbauverbänden in Deutschland Zeichen, die oft weit über diesen EU-Mindeststandard hinausgehen. Diese Pioniere des Ökolandbaus wie Demeter, Bioland, Naturland oder Ecovin haben eine verbandseigene Philosophie, die sich in ihren Richtlinien niederschlägt.

Mehr Informationen zu diesen und anderen Labels bietet Europas größte Labeldatenbank. Unter www.label-online.de bewertet die Verbraucher Initiative seit dem Jahr 2000 die unterschiedlichen Zeichen in 16 verschiedenen Kategorien. Derzeit sind Informationen zu über 600 Zeichen online erhältlich, eine kostenlose App ermöglicht den Label-Check direkt am Einkaufsort.



Quelle: Die Verbraucher Initiative