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Fischer und Bauern in Deutschland spüren Klimawandel

Der Klimawandel ist in Deutschland spürbar. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung, Prof. Dr. Karin Lochte, Fischer stellten zum Beispiel fest, "der Dorsch wandert weiter nach Norden. Die Streifenbarbe, die sonst im Mittelmeer unterwegs war, kann man mittlerweile hier fangen." Auch Obstbauern könnten veränderte Blühperioden beobachten. Touristen sähen an Nord- und Ostseestränden mittlerweile andere Vogelarten. Einige Zugvögel würden nicht mehr in den Süden fliegen. Unklar sei allerdings, ob extreme Wetterlagen zunähmen. Auch der Anstieg des Meeresspiegels bewege sich nur im Bereich weniger Millimeter.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Umwelt.
Foto: Ulrike Mai / CC0 via Pixabay

Der Klimawandel ist in Deutschland spürbar. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung, Prof. Dr. Karin Lochte, Fischer stellten zum Beispiel fest, "der Dorsch wandert weiter nach Norden. Die Streifenbarbe, die sonst im Mittelmeer unterwegs war, kann man mittlerweile hier fangen." Auch Obstbauern könnten veränderte Blühperioden beobachten. Touristen sähen an Nord- und Ostseestränden mittlerweile andere Vogelarten. Einige Zugvögel würden nicht mehr in den Süden fliegen. Unklar sei allerdings, ob extreme Wetterlagen zunähmen. Auch der Anstieg des Meeresspiegels bewege sich nur im Bereich weniger Millimeter.

Die Direktorin des Helmoltz-Zentrums sorgt sich, dass der Klimaschutz und die Reputation der Wissenschaft unter dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump leiden könnten. Sie befürchte, "dass Herr Trump unsere Erkenntnisse aus ökonomischen Gründen ignorieren könnte. Zu hoffen ist, dass seine Mitarbeiter vernünftiger sind als er selbst." Forscher müssten klar machen, dass sie nach bestem Wissen und Gewissen arbeiteten. "Wissenschaftler denken sich nicht einfach etwas aus", betonte Lochte. Allerdings könnten Forschungsinstitute Überzeugungsarbeit nicht alleine leisten. Lochte appellierte an die Bürger, sich stärker für gute Informationen einzusetzen. "Die Wissenschaft ist nur ein kleiner Teil der Gesellschaft. Das Machtpotenzial liegt in der Öffentlichkeit", erklärte die Institutsleiterin.

Lochte warnte vor Risiken bei Ölbohrungen in der Arktis: "Ich befürchte, dass die Ölförderungsfirmen rascher voranschreiten, als wir mit der Wissenschaft hinterherkommen." Es sei noch nicht geklärt, was passiere, wenn bei der Förderung etwas schief gehe. Lochte sagte, sie glaube nicht, dass die Industrie dieses Problem tatsächlich im Griff habe. Mit Extrempositionen komme man jedoch auch nicht weiter. "Unser Ansatz ist es, zu fragen: Welche Regionen sind so empfindlich, dass man lieber die Finger davon lassen sollte, und wo und unter welchen Bedingungen kann man sich das vorstellen?"

Am Dienstag hatte die UNO über Hitzewellen in der Arktis informiert und vor einer noch stärkeren Erwärmung der Ozeane gewarnt als bislang prognostiziert. Derzeit herrschen dort trotz der Polarnacht Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Die Ursachen können aber auch natürlich sein.



Quelle: ots/NOZ