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Umweltstiftung verteidigt Umwelthilfe

In der Diskussion um Abgasgrenzwerte für Autos hat der Chef der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) die umstrittene Deutsche Umwelthilfe (DUH) verteidigt. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Alexander Bonde, "Ausgangspunkt ihrer Erfolge vor Gericht war immer, dass jemand bestehendes Recht verletzt - und das war nicht die DUH".

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Umwelt.
Foto: Markus Spiske / CC0 (via Unsplash)

In der Diskussion um Abgasgrenzwerte für Autos hat der Chef der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) die umstrittene Deutsche Umwelthilfe (DUH) verteidigt. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Alexander Bonde, "Ausgangspunkt ihrer Erfolge vor Gericht war immer, dass jemand bestehendes Recht verletzt - und das war nicht die DUH".

Auch die Tätigkeit der schwedischen Klima-Aktivistin Greta findet Bondes Zustimmung. "Ich halte es für ermutigend, dass junge Leute das Thema besonders bewegt", sagte der frühere Grünen-Politiker. "Es geht um ihre Zukunft und die des Planeten." Greta stehe für ihre Generation und sei "ein Symbol für viele junge Leute, die berechtigte Ängste und Sorgen haben".

Grundsätzlich wünschte sich Bonde eine sachliche Klimaschutzdiskussion ohne personalisierte Vorwürfe gegen Gruppen wie etwa Autofahrern oder Vielflieger. "Wir sollten uns davon lösen, immer zu fragen: Wer hat wo was gemacht? Es braucht einen gesellschaftlichen Wandel, der zum Teil mit Bewusstsein zu tun hat und zum Teil mit Technologie. Um ihn zu bewirken, bedarf es einer großen gemeinschaftlichen gesellschaftlichen Anstrengung", führte der DBU-Chef aus. Es helfe auch nicht, wenn "jede Wetterlage dem Klimawandel zugeschrieben" werde. Anders herum sei es kein Argument gegen den Klimawandel, dass es früher auch schon Hochwasser gegeben habe.

Bonde verwies auf "Erkenntnislagen eines überwältigend großen Teils der Wissenschaft, die deutlich machen, dass dringender Handlungsdruck besteht, wenn wir Veränderungsprozesse des Klimas in einem verträglichen Maß halten wollen". Er werbe dafür, diesen Stand der Wissenschaft anzuerkennen. "Wir dürfen uns bei einem derart klaren Stand, wie wir ihn mit exakten Daten und deutlichen Indikatoren belegen können, nicht die Ausrede leisten, deshalb nichts zu machen, weil im Vergleich zum einen oder anderen Modell eine Abweichung eingetreten ist oder weil es Überschwemmungen auch früher schon gab", sagte der Generalsekretär der DBU.

Die Stiftung selbst werde ihre Arbeit, soweit er sehen könne, trotz der schwierigen Lage am Kapitalmarkt wie gewohnt fortsetzen - sie muss dazu wegen der niedrigen Kapitalerträge inzwischen aber auch auf Rücklagen zugreifen. "Sie können sicher sein: Die Stiftung wird weiterhin ihre unabhängige, bewährt gute Förderarbeit fortsetzen", sagte Bonde.



Quelle: ots/Neue Osnabrücker Zeitung