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Die Geister, die er rief

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Mario Draghi hat dafür gesorgt, dass die letzte Ratssitzung unter seiner Leitung in Sachen geldpolitische Signale ein echtes "Non-Event" war. Das liegt freilich daran, dass er vor einem Monat bereits das ganz große geldpolitische Besteck ausgepackt hat - und sich nun darauf beschränken konnte, die Ankündigungen (etwa der Wiederaufnahme von Netto-Anleihekäufen) zu bestätigen.

Ein (zu) hoher Preis: Die Geldpolitik der EZB

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Vor sieben Jahren hat EZB-Präsident Mario Draghi in seiner berühmten "Whatever-it-takes"-Rede versprochen, alles zu tun, was nötig ist, um den Euro zu schützen - versehen mit dem Zusatz: "Und glauben Sie mir, es wird reichen." Am Donnerstag nun hat Draghi quasi in Analogie zu damals versprochen, alles zu tun, was nötig ist, um das 2-Prozent-Inflationsziel der EZB zu erreichen. Nun aber sind erhebliche Zweifel angebracht, ob es reichen wird. Wichtiger aber noch, weil bedenklicher: Der Preis droht (zu) hoch zu sein.

So verspielt die EU Vertrauen

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Nun bestätigt sich, was die Spatzen seit Wochen von den Brüsseler Dächern pfeifen: Manfred Weber ist im Rennen um die besten EU-Posten unter die Räder geraten. Natürlich: Der Europäische Rat ist an das Votum der Wähler, die der EVP und ihrem Spitzenkandidaten im Mai die meisten Stimmen gaben, nicht gebunden. Dennoch dürfte das Postengeschachere der vergangenen Tage die Lust am europäischen Prozess nicht beflügeln.

Unter Vorbehalt

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  • Subtitle: EZB
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Sosehr EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag auch das Gegenteil behauptete - die neuen Beschlüsse der Notenbank stellen sehr wohl eine Beschleunigung bei der Normalisierung der ultralockeren Geldpolitik dar.

Verbrannte Erde

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Geschichte wiederholt sich doch - und im Fall des vorzeitigen Abgangs von Sabine Lautenschläger aus dem EZB-Direktorium sogar in doppelter Hinsicht: Anfang 2014 war die Deutsche quasi über Nacht in die EZB-Chefetage aufgerückt, nachdem ihr Vorgänger Jörg Asmussen aus persönlichen Gründen Hals über Kopf hingeschmissen hatte - und nun wählt sie einen ähnlich spontan-spektakulären Abgang. Und genauso wie der Amtsantritt von EZB-Chef Mario Draghi Ende 2011 zusammenfiel mit dem Rücktritt von Jürgen Stark aus Protest gegen die EZB-Krisenpolitik, so wird Draghis Abschied zum 31. Oktober nun begleitet vom Lautenschläger-Abgang. Ein Hammer, wie es auch in Teilen der EZB heißt.

Zeit für die Wende

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  • Subtitle: Geldpolitik
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Die US-Notenbank Fed fährt ihre billionenschweren Anleihekäufe zurück und steuert auf eine Zinserhöhung womöglich schon in der zweiten Jahreshälfte 2022 zu. Die Bank of England avisiert sogar eine noch frühere Anhebung und könnte bereits im Dezember zur Tat schreiten. Die geldpolitische Wende nach der Coronakrise, die sich bis dato primär in vielen Schwellenländern vollzogen hat, hat in diesen Tagen endgültig einige der wichtigsten Währungsräume erreicht. Und das ist auch gut so.

Zinsentscheidung der US-Notenbank

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Der Markt hat sie gefordert, die Fed hat sie geliefert: die US-Leitzinssenkung. Gestern Abend hat die US-Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte gekappt. Das ist die erste Zinssenkung seit gut zehn Jahren. Im Dezember 2008 - die US-Investmentbank Lehman Brothers hatte drei Monate zuvor die Grätsche gemacht - hatten die US-Währungshüter zuletzt eine Zinssenkung vorgenommen. Im Dezember 2015 hatten sie den Erhöhungsmodus eingeläutet.