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Gefährliche Nachwehen des IS: Europa braucht klare Auflagen für Rückkehrer

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Dass jetzt gelbe Fahnen über der schwer zerstörten syrischen Stadt Baghus wehen, ist eigentlich ein Zeichen des Sieges über die grausame islamistische Terrororganisation IS (Islamischer Staat). Vor knapp fünf Jahren hatten sich die Dschihadisten daran gemacht, ein blutiges Regime, einen islamischen Gottesstaat zu errichten. Große Teile des Irak und Syriens gerieten unter die Knute der selbst ernannten Gotteskrieger. Es wurde gebombt, gefoltert, gemordet, vergewaltigt, versklavt. Der vorschnelle Rückzug von US-Truppen aus dem Irak sowie der Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien schufen ein Machtvakuum, in das der "Islamische Staat" brutal hineinstieß. Es ist zuerst den kurdischen und jesidischen Kämpfern sowie der - zugegeben sehr heterogenen - internationalen Anti-IS-Allianz zu verdanken, dass dieser Alptraum nun zumindest militärisch weitgehend besiegt werden konnte. Doch damit ist das Problem des islamistischen Terrors und der Terroristen noch längst nicht gelöst.

IS-Terroristen: Heikle Rücknahme

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Als der listige Grieche Odysseus der Sage nach mit seinen Gefährten durch die Meerenge zwischen Italien und Sizilien kam, hatte er die Wahl zwischen Scylla und Charybdis. Während das eine Meeresungeheuer alle Seefahrer aufgefressen hätte, nahm sich Charybdis "nur" sechs von Odysseus Gefährten. Die Wahl zwischen zwei schlechten Übeln, wovon eines ganz furchtbar und das andere nicht ganz so schlimm ist, wird als Entscheidung zwischen Scylla und Charybdis bezeichnet. Um eine solche Entscheidung handelt es sich nun, wenn die Bundesregierung darüber befinden muss, gefangene Kämpfer des Terrornetzwerkes Islamischer Staat (IS) mit deutschem Pass aus US-Gefangenschaft in Syrien nach Deutschland zurückkehren zu lassen.