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Die Geister, die er rief

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Mario Draghi hat dafür gesorgt, dass die letzte Ratssitzung unter seiner Leitung in Sachen geldpolitische Signale ein echtes "Non-Event" war. Das liegt freilich daran, dass er vor einem Monat bereits das ganz große geldpolitische Besteck ausgepackt hat - und sich nun darauf beschränken konnte, die Ankündigungen (etwa der Wiederaufnahme von Netto-Anleihekäufen) zu bestätigen.

Ein (zu) hoher Preis: Die Geldpolitik der EZB

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Vor sieben Jahren hat EZB-Präsident Mario Draghi in seiner berühmten "Whatever-it-takes"-Rede versprochen, alles zu tun, was nötig ist, um den Euro zu schützen - versehen mit dem Zusatz: "Und glauben Sie mir, es wird reichen." Am Donnerstag nun hat Draghi quasi in Analogie zu damals versprochen, alles zu tun, was nötig ist, um das 2-Prozent-Inflationsziel der EZB zu erreichen. Nun aber sind erhebliche Zweifel angebracht, ob es reichen wird. Wichtiger aber noch, weil bedenklicher: Der Preis droht (zu) hoch zu sein.

Mario Draghi hat den Orden verdient

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Für viele Deutsche ist Mario Draghi ein rotes Tuch. Der frühere Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) ist für sie der Mann, der die Sparzinsen schmelzen ließ und Lebensversicherungen wertlos machte. Dabei schwingt oft auch der Vorwurf mit, der Italiener habe nicht das Wohl der Eurozone im Blick, sondern das der südeuropäischen Länder, die nicht mit Geld umgehen können. Dass der Bundespräsident nun Draghi mit dem Verdienstkreuz ehren will, sorgt für Entrüstung. "Schlag ins Gesicht der Sparer", wettern Politiker von AfD, Union und FDP. Doch so schlicht ist die Sache nicht.