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Geheime Fahndungsdatei Syriens listet Hunderte Deutsche

Das syrische Regime um Machthaber Baschar al-Assad hat Hunderte Deutsche in einer geheimen Fahndungsdatei erfasst. In der Datenbank, die der NDR gemeinsam mit der syrischen Oppositionsplattform Zaman al-Wasl ausgewertet hat, werden Politiker, Wissenschaftler und Journalisten gelistet. Für sie hat das Regime einen Beobachtungsvermerk angelegt eine Einreisesperre oder gar Haftbefehle erlassen. Der überwiegende Teil der Einträge stammt von den diversen Geheimdiensten des Landes.

Geschrieben von NDR am . Veröffentlicht in Welt.
Baschar al-Assad
Baschar al-Assad
Foto: Kremlin.ru / CC BY 4.0 via Flickr

Das syrische Regime um Machthaber Baschar al-Assad hat Hunderte Deutsche in einer geheimen Fahndungsdatei erfasst. In der Datenbank, die der NDR gemeinsam mit der syrischen Oppositionsplattform Zaman al-Wasl ausgewertet hat, werden Politiker, Wissenschaftler und Journalisten gelistet. Für sie hat das Regime einen Beobachtungsvermerk angelegt eine Einreisesperre oder gar Haftbefehle erlassen. Der überwiegende Teil der Einträge stammt von den diversen Geheimdiensten des Landes.

Besonderes Augenmerk legen die Geheimdienste des Assad-Regimes auf Journalisten. So wurden im Jahr 2013 gegen den Schweizer Autoren Kurt Pelda, der auch mehrfach für die ARD aus dem Bürgerkriegsland Syrien berichtete, gleich zwei Haftbefehle erlassen. Der "Arrest Warrant" wurde vom syrischen Militärgeheimdienst der Liste zufolge ausgestellt, der für unzählige Menschenrechtsverbrechen verantwortlich gemacht wird und eigene Gefängnisse im Land unterhält. "Das zeigt das Gesicht oder besser gesagt die Fratze dieses Regimes. Das ist ein brutales, totalitäres Regime. Das zeigen diese Papiere ganz eindeutig. So viele Journalisten, die ja niemandem weh tun. Das sind ja keine Verbrecher. Die findet man auf dieser Liste und die sollen festgenommen werden oder dürfen nicht mehr ins Land", sagte Pelda in einer ersten Reaktion auf die Fahndungsdatei gegenüber dem NDR.

Insgesamt umfasst die Datenbank rund 1,6 Millionen Einträge mit Personen aus 152 Nationen. Dem Investigativ-Ressort des NDR liegen die Listen der deutschen, britischen und französischen Staatsangehörigen vor.

Die syrische Regierung will sich zu der Datenbank offenbar nicht äußern. Sie ließ eine Bitte um Stellungnahme unbeantwortet.

Über den Inhalt der Liste berichtet das NDR Medienmagazin "Zapp" am Mittwoch, 8. März, um 23.15 Uhr im NDR Fernsehen.

Mehr Informationen zur Sendung unter www.NDR.de/zapp.



Quelle: NDR