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Terrorangst belastet EM-Geschäfte

Die Angst vor Terroranschlägen belastet die Geschäfte der UEFA mit der Fußball-EM. Die UEFA werde ihr Umsatzziel für die sogenannten Hospitality-Tickets nicht erreichen, sagte Martin Kallen, Organisationschef für die Euro 2016, dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 6/2016, EVT 19. Mai). Als Gründe für die schwächere Nachfrage nach den Tickets für Business-Logen in den Stadien nannte Kallen "die geopolitische Situation" sowie die immer strikteren Compliance-Regeln in vielen Unternehmen und bürokratische Vorgaben zur Versteuerung von Geschenken.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Welt.
Stadium Vélodrome, Marseille
Stadium Vélodrome, Marseille
Bild: Hombrey / CC BY-SA 4.0 via Wikipedia

Die Angst vor Terroranschlägen belastet die Geschäfte der UEFA mit der Fußball-EM. Die UEFA werde ihr Umsatzziel für die sogenannten Hospitality-Tickets nicht erreichen, sagte Martin Kallen, Organisationschef für die Euro 2016, dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 6/2016, EVT 19. Mai). Als Gründe für die schwächere Nachfrage nach den Tickets für Business-Logen in den Stadien nannte Kallen "die geopolitische Situation" sowie die immer strikteren Compliance-Regeln in vielen Unternehmen und bürokratische Vorgaben zur Versteuerung von Geschenken.

Ursprünglich hatte die UEFA geplant, 100.000 Hospitality-Tickets zwischen 950 und 8.900 Euro für die 51 EM-Spiele zu verkaufen. Das Umsatzziel von 200 Mio. Euro hat Kallen aufgegeben, obwohl der Verkauf noch bis zum Anpfiff des Turniers läuft. Die Business-Karten seien "ein Luxusprodukt", sagte der Turnierchef. "Die Unternehmen überlegen sich zwei Mal, ob sie ihr Geld dafür ausgeben." Offensichtlich gebe es im Hospitality-Bereich "eine Grenze, wo einfach Schluss ist", sagte Kallen.

Auch über den Ticketabsatz hinaus stellt die angespannte Sicherheitslage ein wirtschaftliches Risiko für die UEFA dar. Dies gilt nicht nur im Fall eines Anschlags auf das Turnier, sondern auch, wenn etwa aus Sicherheitsgründen die Verlegung von EM-Spielen notwendig werden würde. Cheforganisator Kallen sagte gegenüber 'Capital', die UEFA habe wie bei früheren EM-Turnieren keine Versicherung für Terrorfälle abgeschlossen. Und nach den Attentaten in Paris im November seien die Prämien unbezahlbar gewesen.

Ungeachtet der schwierigen Rahmenbedingungen hält die UEFA nach Kallens Angaben an ihrem Gesamtumsatzziel für die EM fest. Der Verband erwartet für das Turnier in Frankreich einen Rekordumsatz von rund 1,9 Mrd. Euro - fast 50 Prozent mehr als bei der Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine. Damals wurde die EM allerdings noch mit 16 Teams ausgetragen, in diesem Jahr sind es erstmals 24. Zum Turnierumsatz tragen der Verkauf der Medienrechte mit einer Milliarde Euro, der Ticketverkauf mit 500 Mio. Euro sowie das Sponsoring- und Lizenzgeschäft mit 400 Mio. Euro bei.

Den geplanten Nettogewinn für die UEFA-Verwaltung bezifferte Kallen auf etwa 150 Mio. Euro. Unter anderem fließen aus dem Bruttogewinn des Turniers über das interne Förderprogramm HatTrick 600 Mio. Euro an die 54 nationalen Mitgliedsverbände der UEFA.



Quelle: ots/Capital, G+J Wirtschaftsmedien