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Adidas-Erben wollen Nachlass von Unternehmensgründer Adi Dassler auch für eigene Geschäfte nutzen

Die Adidas-Erben wollen sich die Kontrolle über den Nachlass und die Rechte von Unternehmensgründer Adolf Dassler sichern - unter anderem für eigene Geschäfte. Dafür hat sich die Familie nach vielen Jahren der Funkstille wieder zusammengeschlossen. "Die Familie will das Erbe Adi Dasslers bewahren", sagte Horst Bente, Enkel des Adidas-Gründers, dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 6/2016, EVT 19. Mai). Ziel der Initiative ist es, Markenrechte etwa für Dasslers Unterschrift schützen zu lassen. Die Anmeldung der Rechte hat der Sportartikelkonzern jedoch angefochten.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wirtschaft.
Adolf „Adi“ Dassler
Adolf „Adi“ Dassler
Bild: adifansnet / CC BY-SA 2.0 via Flickr

Die Adidas-Erben wollen sich die Kontrolle über den Nachlass und die Rechte von Unternehmensgründer Adolf Dassler sichern - unter anderem für eigene Geschäfte. Dafür hat sich die Familie nach vielen Jahren der Funkstille wieder zusammengeschlossen. "Die Familie will das Erbe Adi Dasslers bewahren", sagte Horst Bente, Enkel des Adidas-Gründers, dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 6/2016, EVT 19. Mai). Ziel der Initiative ist es, Markenrechte etwa für Dasslers Unterschrift schützen zu lassen. Die Anmeldung der Rechte hat der Sportartikelkonzern jedoch angefochten.

Im Dassler-Clan war es - wie bei vielen Familienunternehmen - nach dem Tod des Gründers 1978 zu heftigem Streit gekommen. Im Jahr 1990 mussten die Erben das angeschlagene Unternehmen verkaufen. Seitdem halten die Familien von Adi Dasslers fünf Kindern, die heute unter anderem in der Nähe von Herzogenaurach, in der Schweiz und auf den Bahamas leben, keine Anteile mehr an dem Dax-Konzern. Nach langer Zurückgezogenheit haben sich nun vier der fünf Familienstämme wieder zusammengetan, um ihre Interessen gegenüber dem Konzern zu vertreten.

Nach 'Capital'-Informationen laufen bereits seit einigen Monaten Gespräche zwischen der Familie und dem Adidas-Management. Hintergrund ist, dass die Rechte am Dassler-Nachlass bislang nicht vollständig geklärt sind. Aus der Familie heißt es, das Ziel sei, künftig gemeinsam mit dem Unternehmen das Andenken und das Archiv zu pflegen und an gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Denkbar sei beispielsweise eine Kollektion Adi Dassler. Die Familie müsse aber auch eigene Geschäfte unternehmen dürfen, heißt es weiter. Die Erben verfügen über 7.000 historische Dokumente aus dem Nachlass, darunter Fotos, Briefwechsel zwischen Adi Dassler und seinem Bruder und Puma-Gründer Rudolf sowie Produktskizzen - etwa für den Fußballschuh für die WM 1954.

Der Familienstamm der Bentes will darüber hinaus den Namen ihres berühmten Vorfahren für weitere Aktivitäten nutzen. Auf den Bahamas wurde bereits das Adi Dassler International Family Office eröffnet, das derzeit das Vermögen von zehn Familien verwaltet. Im Laufe des Jahres sollen es 30 Kunden werden. Zudem soll im Sommer 2017 in Berlin ein Inkubator für Start-ups aus dem Sportbusiness starten. Für den Inkubator spricht Dassler-Enkel Horst Bente derzeit auf einer Roadshow in Europa, den USA und Südamerika mit namhaften Investoren, vor allem aus der internationalen Sportindustrie.



Quelle: ots/Capital, G+J Wirtschaftsmedien