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Besorgnis wegen Neuordnung bei Eon und RWE

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) warnt mit Blick auf die geplante Neuordnung bei Eon und RWE vor einem Rückschlag für die Energiewende. DIW-Energiewirtschaftsexpertin Claudia Kemfert sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag), es sei kaum zu erwarten, dass die RWE, bei der die erneuerbaren Energien konzentriert werden sollen, die Energiewende voranbringen werde.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wirtschaft.
Foto: Benita Welter / CC0 via Pixabay

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) warnt mit Blick auf die geplante Neuordnung bei Eon und RWE vor einem Rückschlag für die Energiewende. DIW-Energiewirtschaftsexpertin Claudia Kemfert sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag), es sei kaum zu erwarten, dass die RWE, bei der die erneuerbaren Energien konzentriert werden sollen, die Energiewende voranbringen werde.

Kemfert betonte: "Anders als Eon hat dieser Konzern in der Vergangenheit sehr rückwärtsgewandte Unternehmensentscheidungen getroffen und zu wenig Geschäftsmodelle für erneuerbare Energien entwickelt." Dass die RWE-Tochter Innogy kaum lebensfähig sei, sei "die direkte Konsequenz aus diesen wenig innovativen Managemententscheidungen".

Kemfert verwies zudem darauf, dass Eon sich nun in erster Linie auf das Netzgeschäft konzentrieren wolle, obwohl das Unternehmen nach der Aufspaltung durchaus interessante Geschäftsmodelle für die Energiewende entwickelt habe. "Dass dies nun aufgegeben wird, ist für die Energiewende ein Rückschlag."

Gravierende Auswirkungen auf den Wettbewerb im Strommarkt befürchtet Kemfert nicht: "Der Wettbewerb ist nach wie vor da, es gibt eine große Anzahl von Anbietern, vor allem auch Ökostromanbieter, die von diesem Deal wenig zu befürchten haben", sagte die Wissenschaftlerin. Und sie betonte: "Die Strompreise steigen seit einiger Zeit aufgrund der vermurksten Energiewende, unabhängig von der Anzahl der Stromanbieter." Zudem sorgten überhöhte Netzentgelte samt Leitungsausbau, Kohleabwrackprämien und die Verschleppung der Energiewende für steigende Strompreise.



Quelle: ots/Neue Osnabrücker Zeitung