Der Tod von 71 Flüchtlingen, die bei einer Schleuserfahrt im August 2015 qualvoll in einem Kühl-Lkw erstickt waren, hätte wohl verhindert werden können. Das ergeben Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung. Demnach hörten ungarische Ermittlungsbehörden die Telefone der wichtigsten Drahtzieher bereits zwei Wochen vor der tödlichen Fahrt ab und zeichneten ähnliche Taten auf, bei denen Flüchtlinge zum Teil kurz vor dem Erstickungstod standen. Und auch bei der Todesfahrt liefen die Aufnahmegeräte der ungarischen Ermittlungsbehörden. Dennoch schritten die Behörden nicht sofort ein - offenbar, weil die Gespräche nicht rechtzeitig ausgewertet worden waren.