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Corona-Schutzmaßnahmen

Das Masketragen ist keine Einschränkung der Freiheit

Der Kölner Mediziner Michael Hallek kritisiert das Auslaufen der Corona-Schutzmaßnahmen scharf. "Ein paar Millionen vulnerabler Bürger in Deutschland zu schützen und dafür im Supermarkt noch eine Maske aufzubehalten, ist keine Einschränkung der Freiheit.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit.
Maßnahmen wie Abstand halten und Maske tragen sind keine wesentliche Einschränkung der Freiheit, sondern eine Maßnahme der Rücksicht.
Maßnahmen wie Abstand halten und Maske tragen sind keine wesentliche Einschränkung der Freiheit, sondern eine Maßnahme der Rücksicht.

Der Kölner Mediziner Michael Hallek kritisiert das Auslaufen der Corona-Schutzmaßnahmen scharf. "Ein paar Millionen vulnerabler Bürger in Deutschland zu schützen und dafür im Supermarkt noch eine Maske aufzubehalten, ist keine Einschränkung der Freiheit.

Was Freiheit heißt, sehen wir momentan in der Ukraine. Diese Diskussion ist lächerlich", sagt Leiter der Medizinischen Klinik I am Universitätsklinikum Köln im Podcast "Talk mit K" des "Kölner Stadt-Anzeiger". Die politischen Debatten im Bundestag vor der Änderung des Infektionsschutzgesetzes seien für ihn "erratisch" verlaufen. "Natürlich hätte es auch eine Rechtsgrundlage gegeben, die Schutzmaßnahmen zu verlängern", kommentiert er die Entscheidung der Bundesregierung, die das Auslaufen der Schutzmaßnahme bereits zum 20. März vorgesehen hatte.

Nur durch eine von den Bundesländern einhellige geforderte Übergangsfrist war es möglich gewesen, die Schutzmaßnahmen bis zum 2. April zu verlängern. Es sei "nicht ungefährlich", zu sagen, man beende jetzt fast alle Maßnahmen, so der Klinik-Chef. "Wir haben Menschen zu schützen, die auch unter Omikron noch schwer krank werden. Wir können nicht so tun, als seien die gar nicht da. Sie nicht einzuschließen in unsere Betrachtungen, halte ich für unverzeihlich." Maßnahmen wie Abstand halten und Maske tragen seien für ihn keine wesentliche Einschränkung der Freiheit, sondern eine Maßnahme der Rücksicht. "Das Wort Rücksicht habe ich in der Debatte überhaupt nicht gehört. Das macht mich zutiefst besorgt um den Zustand unserer Republik." Keine der politischen Parteien habe ihn bislang in der Pandemie-Bekämpfung beeindruckt. "Ich war ziemlich nah dran und habe leider nicht nur von Sachverstand und gesundem Menschenverstand geleitete Maßnahmen gesehen, sondern viel Taktieren und politische Parolen. Das muss man einfach mal so hart sagen."

Die Aussagen von Michael Hallek können Sie im Podcast nachhören: Zu externen Inhalt bei Quelle.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger