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Wissenschaftspreis: Wenn Bürokratie überhandnimmt

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat heute zum zweiten Mal den Wissenschaftspreis Bürokratie vergeben. Ausgezeichnet wurden zwei Publikationen, die sich mit der Funktion und Wirkung der Bürokratie auf Staat, Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigen.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wissenschaft.
Regeln sind gut, zu viele Regeln können aber das Marktgeschehen überwuchern.
Regeln sind gut, zu viele Regeln können aber das Marktgeschehen überwuchern.
Foto: Chris Stermitz / Pixabay CC0

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat heute zum zweiten Mal den Wissenschaftspreis Bürokratie vergeben. Ausgezeichnet wurden zwei Publikationen, die sich mit der Funktion und Wirkung der Bürokratie auf Staat, Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigen.

Die beiden Arbeiten befassen sich mit sehr unterschiedlichen Themen: Die Gemeinschaftsarbeit von Christian Adam, Christoph Knill und Xavier Fernandez-i-Marín untersucht das Verhältnis zwischen dem Wachstum von Regeln und der Effektivität von Regierungen. Sie trügen mit ihrer Studie dazu bei, die Bedeutung der Bürokratie für die Entwicklung staatlicher Regelsysteme besser zu verstehen, begründet die Jury ihr Urteil.

Das zweite prämierte Werk ist die Dissertation von Niels Hegewisch, die sich den bürokratischen Strukturen im historischen Kontext widmet und einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der ambivalenten Rolle der staatlichen Verwaltung im Gefüge der Gewaltenteilung leistet, so die Jury. „Für das Recht gilt das, was für Güter gilt – nur ein rares Gut ist wertvoll“, sagte Verfassungsrechtler Paul Kirchhof in seiner Laudatio. „Rares Recht ist Freiheit.“

Der mit 5.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis Bürokratie wurde von Fritz Hellwig, Gründungsdirektor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), gestiftet und erstmals im Jahr 2015 vergeben. Der Preis soll die Wissenschaft anregen, sich mit der Arbeitsweise und der Entwicklungsdynamik von Bürokratien zu beschäftigen sowie deren Wirkung auf Betroffene und das Gemeinwesen auf den Grund zu gehen. Anlass für die Preisstiftung war die Sorge, „dass Regulierungs- und Verwaltungsvorschriften das Marktgeschehen überwuchern“, sagt Hellwig.

Die Jury des Wissenschaftspreis Bürokratie bestand in diesem Jahr aus Martin Hellwig, Direktor am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern Bonn, Johannes Ludewig, Vorsitzender des Nationalen Normenkontrollrates, Renate Mayntz, emeritierte Direktorin des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung Köln, Daniel Zimmer, Direktor des Instituts für Handels- und Wirtschaftsrecht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, und Michael Hüther, Direktor des IW. Die Geschäftsführung für den Wissenschaftspreis liegt beim IW.



Quelle: IW Köln