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Laschet könnte am Ende scheitern

Parteienforscher Jürgen W. Falter zweifelt an den Kanzler-Chancen von Unionskandidat Armin Laschet: "Armin Laschet könnte am Ende scheitern. Die Unruhe in der Union über ihren schwächelnden Kandidaten ist absolut berechtigt", sagte Falter im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Politik.
Laschets Strategie, "alle inhaltlichen Debatten zu umschiffen, wird ihn eher nicht zum Erfolg führen".
Laschets Strategie, "alle inhaltlichen Debatten zu umschiffen, wird ihn eher nicht zum Erfolg führen".
Foto: Olaf Kosinsky / CC BY-SA 3.0 de (via Wikimedia Commons)

Parteienforscher Jürgen W. Falter zweifelt an den Kanzler-Chancen von Unionskandidat Armin Laschet: "Armin Laschet könnte am Ende scheitern. Die Unruhe in der Union über ihren schwächelnden Kandidaten ist absolut berechtigt", sagte Falter im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Laschets Strategie, "alle inhaltlichen Debatten zu umschiffen, wird ihn eher nicht zum Erfolg führen", so der Politikwissenschaftler. Der Unionskandidat könne das "Themen-Vakuum" nicht mit einer starken Persönlichkeit füllen wie Angela Merkel. "Merkels 'Sie kennen mich', ihre 'asymmetrische Demobilisierung', das zieht bei ihm bisher nicht, wie sein Rückgang in den Umfragen zeigt. Laschet müsste die Unionspositionen herausstellen, gerade auch die Unterschiede zu den Grünen in der Klimapolitik."

Zwar werde die Union mit größter Wahrscheinlichkeit stärkste Partei bleiben, "aber es können Koalitionen ohne CDU/CSU möglich werden", prophezeite der Professor. "Die stärkste Partei wird nicht automatisch den nächsten Kanzler stellen, das gab es bereits mehrfach in der Bundesrepublik, und darauf könnte es wieder hinauslaufen."

Würden die Grünen auf Platz zwei landen und könnten etwa mit SPD und FDP ein Bündnis schmieden, "würden sie selbstverständlich die Chance zum Kanzleramt ergreifen und sich nicht mit dem Vizekanzlerposten begnügen", sagte Falter. Welche Koalitionen möglich sein werden, hänge am Ende von einigen wenigen Prozentpunkten Unterschied zur heutigen Umfragelage ab.

Quelle: ots/Neue Osnabrücker Zeitung