Betreuungsquote unter 3-jähriger Kinder in Westdeutschland deutlich gestiegen
In den westdeutschen Kreisen und kreisfreien Städten wurden zum Stichtag 1. März 2014 deutlich mehr Kinder unter 3 Jahren in einer Tageseinrichtung oder in öffentlich geförderter Tagespflege betreut als vor dem Inkrafttreten des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab 1 Jahr zum 1. August 2013.
In den westdeutschen Kreisen und kreisfreien Städten wurden zum Stichtag 1. März 2014 deutlich mehr Kinder unter 3 Jahren in einer Tageseinrichtung oder in öffentlich geförderter Tagespflege betreut als vor dem Inkrafttreten des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab 1 Jahr zum 1. August 2013.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag die Betreuungsquote in einem Drittel der 325 Kreise und kreisfreien Städte in Westdeutschland bei mindestens 30 %. Gegenüber dem Jahr 2013 hat sich die Zahl dieser Kreise nahezu verdoppelt. Dennoch lag die Betreuungsquote in Westdeutschland mit 27,4 % (2013: 24,2 %) deutlich unter der Betreuungsquote in Ostdeutschland mit 52,0 % (2013: 49,8 %).
Bei der Zahl der Kinder in Kindertagesbetreuung handelt es sich um tatsächlich zum Stichtag 1. März 2014 betreute Kinder. Nach diesem Stichtag geschaffene oder genehmigte Plätze sind nicht berücksichtigt.
Die bundesweit höchsten Betreuungsquoten für Kinder unter 3 Jahren gab es im brandenburgischen Frankfurt (Oder) mit 63,0 %, gefolgt vom Landkreis Elbe-Elster und vom Landkreis Wittenberg (jeweils 62,8 %). In Westdeutschland wurden die höchsten Werte bei der Betreuung unter 3-Jähriger in der baden-württembergischen Universitätsstadt Heidelberg (46,9 %), der Stadt Hamburg (43,0 %) und im bayerischen Landkreis Coburg (42,4 %) erreicht. Die bundesweit geringste Betreuungsquote wies der Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern mit 13,9 % auf.
Deutliche regionale Unterschiede gab es auch bei der Untergliederung nach Einzelaltersjahren: Während die Betreuungsquote bei den 1-jährigen Kindern in 75 von 77 ostdeutschen Kreisen und kreisfreien Städten bei mindestens 50 % lag, gab es mit Heidelberg (57,7 %), Hamburg (51,7 %) und Erlangen (50,8 %) nur drei westdeutsche Städte mit einer entsprechend hohen Quote. Die bundesweit höchste Quote bei den 1-jährigen Kindern wies der Landkreis Jerichower Land mit 85,3 % auf.
Bei den Kindern im Alter von 2 Jahren hatten alle 77 ostdeutschen Kreise und kreisfreien Städte eine Betreuungsquote von mindestens 79 %. Dieser Wert wurde in Westdeutschland nur von 9 der insgesamt 325 Kreise und kreisfreien Städte erreicht. Den höchsten Anteil an 2-jährigen Kindern in Kindertagesbetreuung an allen Kindern in diesem Alter gab es im thüringischen Landkreis Hildburghausen (99,2 %) und die niedrigste Quote mit 28,4 % im bayerischen Kreis Berchtesgadener Land.
Eine geringe Rolle spielte die Betreuung von Kindern unter 1 Jahr. Hier lag die Betreuungsquote in Ostdeutschland (inklusive Berlin) bei 4,3 % und in Westdeutschland bei 2,5 %.
Diese und weitere Informationen zur Kindertagesbetreuung gehen aus der gemeinsamen Veröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder "Kindertagesbetreuung regional 2014" hervor, die Daten zur Situation der Kindertagesbetreuung in allen 402 Stadt- und Landkreisen in Deutschland zur Verfügung stellt. Darin enthalten sind neben den Betreuungsquoten der Kinder unter 3 Jahren Ergebnisse zur Tagesbetreuung der Kinder zwischen 3 bis 5 Jahren. Weiterhin werden Daten zur Ganztagsbetreuung von Kindern bis 5 Jahren dargestellt. Außerdem gibt es Informationen zu Kindern in Kindertagesbetreuung, die einen Migrationshintergrund haben, bei denen also mindestens ein Elternteil aus dem Ausland stammt.
Grundlage für die Quotenberechnungen sind Daten zum Bevölkerungsstand am 31.12.2013 nach der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis der Volkszählung 1987. Für Ostdeutschland war das zentrale Einwohnermelderegister der DDR, Stand: Oktober 1990, die Grundlage der Fortschreibung.