Zum Hauptinhalt springen

Das ist kein Journalismus - BILD will mit Referendum Politik machen

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die BILD auf, ihr so genanntes "Referendum" zur Griechenland- Unterstützung zu stoppen. Sowohl in der gedruckten Zeitung als auch online bittet die Zeitung ihre Leser, darüber abzustimmen, ob Deutschland Griechenland weiterhin mit Geld unterstützen soll.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Themen.
Foto: Dirk Vorderstraße

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die BILD auf, ihr so genanntes "Referendum" zur Griechenland- Unterstützung zu stoppen. Sowohl in der gedruckten Zeitung als auch online bittet die Zeitung ihre Leser, darüber abzustimmen, ob Deutschland Griechenland weiterhin mit Geld unterstützen soll.

Chefredakteur Kai Diekmann sagt dabei in dem Video-Format Daily auf Bild.de ganz unverhohlen, dass er damit rechnet, dass die Leser mit Nein stimmen werden. Dies sei dann auch ein Zeichen für die Mitglieder des Deutschen Bundestags, die im Herbst unter Umständen erneut über weitere Hilfszahlungen abstimmen müssen.

"Diekmann entfernt sich damit zum wiederholten Mal von seinem Auftrag als Journalist und macht selber Politik. Das ist nicht seine Aufgabe.

Journalisten sollen Informationen anbieten, einordnen und erklären", sagt Michael Konken, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten- Verbandes. "Die Art und Weise wie die Zeitung seit Monaten versucht, vor und hinter der Grenzlinie zwischen Journalismus und politischer Aktion Stimmung zu machen, ist so nicht hinnehmbar". Der Springer- Verlag müsse sich zudem an seinen eigenen Regeln messen lassen, in denen er das "unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland als Mitglied der westlichen Staatengemeinschaft und die Förderung der Einigungsbemühungen der Völker Europas" vorgegeben habe.

"Statt den Lesern in einer über Europa hinaus reichenden politischen Krise umfassende Informationen und Hintergründe zu liefern, wird hier eine politische Show inszeniert", unterstreicht Michael Konken seine Kritik.



Quelle: Deutscher Journalisten-Verband (DJV)