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Die Menschen sind das Weltbild der Journalisten leid

Frankfurt/Man (ots) - Medien können nach Meinung des dänischen Top-Journalisten Ulrik Haagerup viel Vertrauen zurückgewinnen, wenn sie Themen konstruktiver angehen. "Viele Menschen sind das Bild leid, das wir Journalisten von der Welt zeichnen", sagt der geschäftsführende Direktor des Dänischen Rundfunks (DR) im Interview des "medium magazin". Die Enttäuschung resultiere vor allem aus der journalistischen Arbeitsweise, argumentiert Haagerup.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Themen.
Tom Brokaw - Caricature
Tom Brokaw - Caricature
Foto:DonkeyHotey / Flickr (CC)

Frankfurt/Man (ots) - Medien können nach Meinung des dänischen Top-Journalisten Ulrik Haagerup viel Vertrauen zurückgewinnen, wenn sie Themen konstruktiver angehen. "Viele Menschen sind das Bild leid, das wir Journalisten von der Welt zeichnen", sagt der geschäftsführende Direktor des Dänischen Rundfunks (DR) im Interview des "medium magazin". Die Enttäuschung resultiere vor allem aus der journalistischen Arbeitsweise, argumentiert Haagerup.

Ein positiver Bericht sei in der Regel verpönt, weil von Journalisten-Kollegen schnell der Vorwurf komme, man mache Werbung. "Um diese Anklage zu vermeiden, denken viele Journalisten, dass Kritik das Ziel des Journalismus ist", sagt Haagerup. Er vertritt einen anderen Ansatz: Nicht positive Berichterstattung ist das Ziel, sondern Beiträge, die Lösungen aufzeigen statt ausschließlich über das Problem zu berichten. Es gehe für Journalisten darum, "einen besseren Job im Sinne der Gesellschaft zu erledigen. (...) Die Gesellschaft verändert sich nicht und die Demokratie verbessert sich nicht, wenn wir bloß mit dem Finger auf andere zeigen."

In Dänemark feiert Haagerup Erfolge mit diesem konstruktiven Ansatz - auch online, in einer Welt, in der es einen "Gefällt mir"-Knopf gibt, aber kein "Gefällt mir nicht". "Geschichten, die Menschen ermutigen und sie inspirieren, sind Geschichten, die ankommen und zum Beispiel oft auf den sozialen Medien geteilt werden", sagt Haagerup.



Quelle: Medienfachverlag Oberauer