Fernbus-Unternehmen: 29 Tage Arbeit am Stück, danach zweifelhafte Kündigungen
Die rasante Expansion auf dem Fernbusmarkt sorgt immer noch für schwierige Arbeitssituationen von Busfahrern. Im NDR Fernsehmagazin "Hallo Niedersachsen" berichten Busfahrer von gesetzeswidrigen Zuständen in einem niedersächsischen Fernbus-Unternehmen. Dabei handelt es sich um die Firma "Der Schmidt Fernbuslinien GmbH" aus Wolfenbüttel. Das Unternehmen fährt auf fünf Linien für "MeinFernbus FlixBus".
Die rasante Expansion auf dem Fernbusmarkt sorgt immer noch für schwierige Arbeitssituationen von Busfahrern. Im NDR Fernsehmagazin "Hallo Niedersachsen" berichten Busfahrer von gesetzeswidrigen Zuständen in einem niedersächsischen Fernbus-Unternehmen. Dabei handelt es sich um die Firma "Der Schmidt Fernbuslinien GmbH" aus Wolfenbüttel. Das Unternehmen fährt auf fünf Linien für "MeinFernbus FlixBus".
Nach NDR-Informationen wertet das Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig derzeit umfangreiche Daten aus, nachdem es Beschwerden gegeben hatte. Es gebe Anhaltspunkte für Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten. Ein Fahrer war 29 Tage am Stück im Arbeitseinsatz, wie Stundenzettel belegen, die "Hallo Niedersachsen" vorliegen. Auch ein anderer Fahrer versichert an Eides statt, dass es Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz gegeben habe. Einer der Fahrer berichtet, er sei außerdem auf Anweisung ganze Strecken ohne erforderliche Aufzeichnung der Lenkzeit gefahren. Das Unternehmen weist Vorwürfe zurück, dass es solche Anweisungen gegeben hat. Wenn vereinzelte Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten vorgekommen seien, dann aufgrund von Stau oder Witterungsbedingungen, sagte Geschäftsführer Wilhelm Schmidt "Hallo Niedersachsen" in einem Interview.
Mehrere Fahrer beklagen gegenüber dem NDR, dass Fahrermangel zu Überlastung geführt habe. Auch nach Gesprächen mit der Geschäftsleitung habe sich die Situation nicht verbessert. Das Unternehmen bestreitet, dass es solche Gespräche gegeben hat.
Das Unternehmen MeinFernbus FlixBus teilte auf Anfrage mit, dass man zu den Ereignissen bei dem Buspartner Schmidt keine Fakten vorliegen habe und deshalb von einer Bewertung dieser Ereignisse absehe. Generell habe MeinFernbus FlixBus zwar Zugriff auf digitale Fahrtdaten in Echtzeit, werte diese aber nicht immer in Echtzeit aus. Man habe zudem Zugriff auf Fahrtdaten wie Geschwindigkeit, Standort und aktuelle Lenkzeit, jedoch keine Daten "über z.B. Wochenarbeitszeiten des Fahrers".
Bereits im August 2014 hatte "Hallo Niedersachsen" über die Schattenseiten der boomenden Fernbusbranche berichtet. Schon damals hatten Busfahrer aus Niedersachsen massive Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten beklagt.