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Rechtsradikale Parteien profitieren nicht von Flüchtlingskrise

Hamburg (ots) - Die Flüchtlingskrise führte in der vergangenen Woche weder zu Sympathieverlusten noch -gewinnen für die einzelnen Parteien. Die Präferenzwerte im stern-RTL-Wahltrend ändern sich deshalb im Vergleich zur Vorwoche nicht. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, käme die Union weiterhin auf 41 Prozent, die SPD auf 24 Prozent, die Grünen und die Linke auf jeweils 10 Prozent und FDP und AfD auf jeweils 4 Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen nach wie vor 7 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 29 Prozent.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Themen.
Foto: Kalispera Dell / CC BY 3.0

Hamburg (ots) - Die Flüchtlingskrise führte in der vergangenen Woche weder zu Sympathieverlusten noch -gewinnen für die einzelnen Parteien. Die Präferenzwerte im stern-RTL-Wahltrend ändern sich deshalb im Vergleich zur Vorwoche nicht. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, käme die Union weiterhin auf 41 Prozent, die SPD auf 24 Prozent, die Grünen und die Linke auf jeweils 10 Prozent und FDP und AfD auf jeweils 4 Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen nach wie vor 7 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 29 Prozent.

"Die im Vergleich zur Vorwoche unveränderten Werte für die einzelnen Parteien zeigen, dass keine davon aus der Flüchtlingskrise Kapital schlagen kann", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner. "Auch dem rechtsradikalen Lager aus AfD, NPD und Republikanern gelingt es nicht, mit diesem Thema neue Wähler zu binden." Die drei rechten Parteien hätten derzeit zusammen nur sechs Prozent, nicht mehr als bei der Bundestagswahl 2013. Güllner: "Von den geschätzten zehn bis zwölf Prozent der Wahlberechtigten, die anfällig für ein rechtsextremes Weltbild sind, würden jetzt viele gar nicht oder andere Parteien wählen."

In einer weiteren repräsentativen stern-Umfrage unter 1001 Wahlberechtigten ermittelte das Forsa-Institut, wie die Forderung aus dem linken Flügel der SPD beurteilt wird, die Partei müsse mit einem klaren linken Programm und dem Thema Umverteilung in den Wahlkampf zur nächsten Bundestagswahl 2017 ziehen. Die Einschätzung, nur mit einem linken Programm mehr Wählerstimmen bekommen zu können, wird von einer großen Mehrheit der Wahlberechtigten nicht geteilt: 70 Prozent meinen, die SPD solle sich vielmehr um die mittleren Schichten der Gesellschaft kümmern und auf Forderungen nach Steuererhöhungen verzichten. Nur 21 Prozent würden einen klaren linken Kurs der Sozialdemokraten befürworten.

Auch von den SPD-Anhängern hält ebenfalls nur eine Minderheit von 26 Prozent ein klares linkes Programm für nötig. 72 Prozent empfehlen der SPD eine klare Mitte-Orientierung. Eine Mehrheit für ihre Auffassung erhält die SPD-Linke um Parteivize Ralf Stegner nur bei den Anhängern der Linkspartei (53 Prozent). In allen anderen Bevölkerungs- und Wählergruppen stößt ein linker Kurs eher auf Ablehnung. Selbst im Nichtwählerlager, dem viele enttäuschte frühere SPD-Wähler angehören dürften, wird ein solcher Kurs missbilligt (68 Prozent). Nur 17 Prozent der Nichtwähler und Unentschlossenen würden ihn gutheißen.

Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 7. bis 11. September 2015 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.

Datenbasis SPD-Umfrage: Das Forsa-Institut befragte am 10. und 11. September 2015 im Auftrag des Magazins stern 1001 repräsentativ ausgesuchte Wahlberechtigte, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.



Quelle: stern-RTL-Wahltrend