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Achtung, die Osterkröten kommen

Der NABU macht zu Ostern darauf aufmerksam, dass jetzt die Krötenwanderung beginnt. Wo Straßen die Wanderwege von Fröschen und Kröten kreuzen, haben Naturschützer schon vor Wochen Zäune gespannt und Sammeleimer im Boden versenkt. Doch bisher blieb der Ansturm der Amphibien weitgehend aus, da die Nächte zu kalt waren. Um sich vor Feinden zu schützen, wandern die Tiere bevorzugt während der Dunkelheit.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Umwelt.
Foto: Jonathan Fieber/NABU

Der NABU macht zu Ostern darauf aufmerksam, dass jetzt die Krötenwanderung beginnt. Wo Straßen die Wanderwege von Fröschen und Kröten kreuzen, haben Naturschützer schon vor Wochen Zäune gespannt und Sammeleimer im Boden versenkt. Doch bisher blieb der Ansturm der Amphibien weitgehend aus, da die Nächte zu kalt waren. Um sich vor Feinden zu schützen, wandern die Tiere bevorzugt während der Dunkelheit.

Amphibien können ihre Körpertemperatur nicht selbst regeln. Erst bei plus fünf Grad Celsius, besser noch bei zehn Grad Außentemperatur laufen sie los. Wenn es dann noch regnet und kein heftiger Wind weht, sind die Tiere erst recht auf dem Weg zu den Laichgewässern. Genau solche Bedingungen sagt der Deutsche Wetterdienst für das Osterwochenende voraus. Nach Einschätzung des NABU ist daher zumindest in den Flusstälern und Niederungen ab Karfreitag bundesweit mit Nacht für Nacht zunehmenden Amphibienwanderungen zu rechnen.

In besonders begünstigten Lagen wie dem südlichen Oberrhein und der Kölner Bucht haben die Wanderungen bereits am vergangenen Wochenende zaghaft eingesetzt. Auch von der Elbe bei Stendal sowie aus den Marschen und Geestgebieten bei Bremen und bei Vechta liegen Beobachtungen vor. Nach der milden und verbreitet regnerischen Nacht zu Dienstag erreichten den NABU zudem Meldungen zum Beginn der Wanderungen im Raum Hannover, an der Lahn in Mittelhessen, im nördlichen Saarland bei Weiskirchen und im oberfränkischen Coburg.

"Der größte Teil der wandernden Amphibien sind Erdkröten. Ihre innere Uhr sagt ihnen, dass es nun höchste Zeit für die Fortpflanzung ist. Bei anhaltend guten Bedingungen werden daher vielerorts innerhalb von nur einer oder zwei Wochen sämtliche Kröten zu den Laichgewässern wandern. Mit zunehmender Höhenlage tritt dies temperaturbedingt erst später ein. An manchen Teichen quakt es dennoch schon jetzt. Meist sind es Grasfrösche, die anderes als die Kröten bereits an milden Wintertagen angewandert sind oder den Winter komplett im Teich verbracht haben", so Sascha Schleich, NABU-Amphibienexperte.

Für die NABU-Gruppen bedeutet das Extraschichten an den Feiertagen. Naturfreundinnen und Naturfreunde, die mithelfen möchten, sind überall willkommen. Die Zäune und Sammeleimer werden in der Regel zweimal täglich kontrolliert, zunächst am Abend für die erste "Wanderwelle" und dann noch einmal frühmorgens, um die restlichen Wanderer der Nacht zu erfassen.

Eine bundesweite Übersicht von Amphibienzäunen gibt es unter www.NABU.de/Kroetenwanderung. Dort wird auch tagesaktuell über den Fortgang der Wanderungen berichtet.



Quelle: ots/NABU