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Heizungsanlagenbestand: Wo bleibt die Wärmewende?

Der deutsche Wärmemarkt bleibt trotz seiner zentralen Bedeutung für die Energiewende weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Noch immer gelten rund zwei Drittel aller zentralen Heizungsanlagen in Deutschland als veraltet und technisch ineffizient. Gerade einmal 17 Prozent der insgesamt 21 Millionen Anlagen entsprechen dem Stand der Technik und koppeln gleichzeitig erneuerbare Energien ein.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Umwelt.
Foto: Henryk Niestrój / CC0 via Pixabay

Der deutsche Wärmemarkt bleibt trotz seiner zentralen Bedeutung für die Energiewende weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Noch immer gelten rund zwei Drittel aller zentralen Heizungsanlagen in Deutschland als veraltet und technisch ineffizient. Gerade einmal 17 Prozent der insgesamt 21 Millionen Anlagen entsprechen dem Stand der Technik und koppeln gleichzeitig erneuerbare Energien ein.

Zu diesem Ergebnis kommt die Erhebung zum energetischen Zustand des Anlagenbestandes. Diese wird jährlich gemeinsam vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) und dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) veröffentlicht.

Demnach geht die Modernisierung des Bestandes noch immer zu langsam voran. Beim derzeitigen Modernisierungstempo würde es rund 30 Jahre dauern, die 8,7 Millionen Gas-Heizwertgeräte zu modernisieren.

Bei den 5,1 Millionen Öl-Heizwertkesseln würde dies sogar über 90 Jahre dauern. "Der größte Energieverbrauchssektor Deutschlands, der Wärmemarkt, weist mit Abstand die größten Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenziale auf. Würden die annähernd 14 Millionen veralteten Anlagen modernisiert, könnten 13 Prozent des deutschen Energieverbrauchs eingespart werden", so Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. Die Bundesregierung wirbt bei Verbrauchern mit einem "Energiesparplan" für alle und setzt auf Akteure wie das Schornsteinfegerhandwerk mit seinem bundesweit flächendeckenden Netzwerk an Experten für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Um die Wärmewende zum gewünschten Erfolg zu bringen, sollten sich endlich auch die Beratungsleistungen in den Förderprogrammen wiederspiegeln, so Oswald Wilhelm, Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks.

Klimaschutz braucht marktwirtschaftliche Wärmewende

BDH und ZIV sprechen sich für eine Verdopplung des Modernisierungstempos des veralteten Heizungsanlagenbestands aus. "Wer dieses für den Klimaschutz wichtige Ziel erreichen möchte, sollte nicht auf Technologieverbote, sondern auf eine marktwirtschaftliche Strategie setzen", so Uwe Glock, Vizepräsident des BDH. Die beiden Verbände setzen auf die Doppelstrategie aus Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Bereits heute zur Verfügung stehende Heizungssysteme reduzieren den Einsatz von fossilen Energieträgern deutlich und ermöglichen zugleich den Einsatz erneuerbarer Energien.



Quelle: ots/BDH