Wichtiger Schritt auf dem Weg zum Weltklimaabkommen geschafft
Die heute zu Ende gegangenen Klimaverhandlungen in Genf haben nach Einschätzung von Germanwatch eine wichtige Grundlage für den Abschluss eines verbindlichen Weltklimaabkommens in Paris Ende des Jahres geschaffen.
Die heute zu Ende gegangenen Klimaverhandlungen in Genf haben nach Einschätzung von Germanwatch eine wichtige Grundlage für den Abschluss eines verbindlichen Weltklimaabkommens in Paris Ende des Jahres geschaffen.
Es liegt nun ein von allen Verhandlungsparteien akzeptierter Textentwurf für das Abkommen vor, der jetzt in alle Arbeitssprachen der Vereinten Nationen übersetzt wird. "Nach dem schwierigen Klimagipfel in Lima herrschte in Genf eine konstruktive Arbeitsatmosphäre", sagt Sönke Kreft, Teamleiter für Internationale Klimapolitik bei der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. "Mit der Verabschiedung des Genfer Textes ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg nach Paris geschafft. Vor dem Klimagipfel in Kopenhagen 2009 wurde diese Stufe der Legitimität nie erreicht - das war damals einer der Gründe für die folgende Enttäuschung."
Kreft betont allerdings: "Die wichtigste Phase beginnt erst jetzt. Aus einem Text mit 86 Seiten und unzähligen Optionen muss ein wirksames Klimaabkommen werden." Dabei sind noch alle Teile des sich abzeichnenden Abkommens umstritten. "Ein ganz zentraler Punkt für das Abkommen: Es muss ein klares Signal für den Ausstieg aus den fossilen Energien bis Mitte des Jahrhunderts senden. Weitere entscheidende Konflikte, die über ein gutes oder schlechtes Abkommen in Paris entscheiden, sind die Architektur des Abkommens, die eine regelmäßige Überprüfung und Zielerhöhungen der Länder sicherstellen muss, Sofortmaßnahmen im Klimaschutz und die notwendige Unterstützung für die Hauptbetroffenen des Klimawandels", so Kreft.
Die nächsten Klimaverhandlungen werden Anfang bis Mitte Juni in Bonn stattfinden. Nach Ansicht von Germanwatch ist es wichtig, dass die Zwischenzeit für weitere informelle Abstimmungen genutzt wird. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im Zuge der G7-Präsidentschaft Anfang Juni die großen Industrieländer zu Gast, zudem wurden afrikanische Regierungschefs eingeladen. Sönke Kreft: "Vom G7-Gipfel muss ein Signal für ein langfristiges Dekarbonisierungsziel für die Wirtschaft und ein langfristiges Ziel zur Anpassung an den Klimawandel ausgehen. Zudem muss es besonders für arme und verletzliche Staaten eine verlässliche Finanzierung zum Erreichen dieser Ziele geben."