Insektenmehl statt Soja
Wiesenhof-Chef Peter Wesjohann drängt die EU-Kommission, den Weg zur Verfütterung von Insektenmehl an Nutztiere als Alternative zum Soja aus Südamerika frei zu machen. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) verwies der Vorstandsvorsitzende des Wiesenhof-Mutterkonzerns PHW darauf, dass entsprechende Vorhaben derzeit noch an EU-Regularien scheitern würden. Diese ließen die Verfütterung von tierischen Mehlen und damit auch von Insekten an Hühner nicht zu.
Wiesenhof-Chef Peter Wesjohann drängt die EU-Kommission, den Weg zur Verfütterung von Insektenmehl an Nutztiere als Alternative zum Soja aus Südamerika frei zu machen. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) verwies der Vorstandsvorsitzende des Wiesenhof-Mutterkonzerns PHW darauf, dass entsprechende Vorhaben derzeit noch an EU-Regularien scheitern würden. Diese ließen die Verfütterung von tierischen Mehlen und damit auch von Insekten an Hühner nicht zu.
Die Regelung war seinerzeit eine Reaktion auf die BSE-Krise. Wesjohann sagte: "Mein dringender Appell an die Europäische Union ist, möglichst schnell die Fütterung von Insektenmehlen in der europäischen Tierhaltung zu erlauben." Ein entsprechender Antrag sei eingereicht worden, die Genehmigung stehe aber noch aus.
Wesjohann sagte der "NOZ", er sei überzeugt davon, dass der Soja-Anteil im Tierfutter erheblich reduziert werden könne. Allein die PHW-Gruppe verfüttere jährlich 240.000 Tonnen Sojaschrot. Die Abholzung des Regenwaldes in Südamerika wird häufig in Zusammenhang gebracht mit der Ausdehnung des Soja-Anbaus auf dem Kontinent. Wesjohann betonte, die alternative Futterquelle Insektenmehl sei auch in dem Sinne nachhaltig, dass die Larven auf Supermarktabfällen wie Gemüse oder Brot gezüchtet werden sollen. "Aus zwei Kilogramm Lebensmittelabfall können wir ein Kilogramm Insektenmehl gewinnen", sagte Wesjohann.
Sein Unternehmen hat sich an der kanadischen Firma Enterra beteiligt, die aus den Larven der Soldatenfliege Mehl herstellt und als Futtermittel in Nordamerika verkauft. In den USA entsteht derzeit ein zweiter Produktionsstandort. In Europa kann das alternative Futter in der Landwirtschaft bislang nicht eingesetzt werden. Wesjohann: "Die Bundesregierung kann uns unterstützen, indem wir die Genehmigung für erste Praxistests in Deutschland bekommen."