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Kurz vor dem Chaos - Wohin führt das VW-Desaster noch?

Bei VW kommen immer neue Manipulationen ans Tageslicht. Das freiwillige Eingeständnis weiterer Betrügereien - nun wohl auch bei Benzinmotoren - ist schockierend, und dennoch ein Schritt in die richtige Richtung. Denn Aufklärung darf man nicht nur US-Ämtern überlassen. Neben VW haben auch deutsche Behörden versagt, bis hin zum Bundesverkehrsministerium. Vertrauen ist gut, Kontrolle aber immer besser.

Geschrieben von Axel Zacharias am . Veröffentlicht in Wirtschaft.
Foto: Francis Storr / Flickr (CC)

Bei VW kommen immer neue Manipulationen ans Tageslicht. Das freiwillige Eingeständnis weiterer Betrügereien - nun wohl auch bei Benzinmotoren - ist schockierend, und dennoch ein Schritt in die richtige Richtung. Denn Aufklärung darf man nicht nur US-Ämtern überlassen. Neben VW haben auch deutsche Behörden versagt, bis hin zum Bundesverkehrsministerium. Vertrauen ist gut, Kontrolle aber immer besser.

VW steht auf der Schwelle zum Chaos, und man muss befürchten, dass der Skandal große Teile der deutschen Wirtschaft mitreißt. Das Potenzial dazu hat die Affäre inzwischen erlangt. Das Vertrauen könnte endgültig den Bach runtergehen, wenn die Kunden von VW nun auch die Betrügereien finanziell mit ausbaden sollten. Nämlich dann, wenn sie aufgrund der werksseitigen Manipulationen unwissentlich zu wenig Kfz-Steuer bezahlt haben und diese nachgezahlt werden muss.

Es ist eine ganz spezielle Geisteshaltung und Arbeitskultur, die solche Betrügereien möglich macht. Und warum sollen sie lediglich die Autoindustrie betreffen, fragt man sich fassungslos. Der Betrug am Kunden hat System. Wo endet das Desaster?

Längst ist nicht nur das Image des größten Autobauers Europas beschädigt, das Misstrauen erfasst inzwischen auch andere Marken außerhalb des Wolfsburger Konzerns. Merkwürdig still verhält man sich dort angesichts fast täglich neuer Enthüllungen. Ist von solcherart Betrügereien wirklich nur VW betroffen? Man ist geneigt, dies längst nicht mehr zu glauben.

Der Skandal entwickelt seine eigene Dynamik - er "läuft und läuft und läuft". Und wie lange hält Deutschlands größter Konzern das alles noch aus?



Quelle: ots / Thüringische Landeszeitung