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Sauenhalter in der Krise

Bauern mit Sauenhaltung haben im vergangenen Jahr im Durchschnitt einen Verlust von elf Euro pro Ferkel gemacht. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Grünen hervor, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". 2017 verdienten die Landwirte demnach noch fast 7,30 Euro an einem Tier. Insgesamt nimmt die Zahl der Sauenhalter seit Jahren ab. Laut Bundeslandwirtschaftsministerium wurden 2018 noch 7800 entsprechende Betriebe gezählt - 50 Prozent weniger als zu Beginn des Jahrzehnts. Vor allem kleine Sauenhaltungen werden aufgegeben. Die verbleibenden Betriebe werden immer größer: Die Zahl der gehaltenen Sauen stieg im Durchschnitt auf zuletzt 235 Tiere pro Betrieb an. 2010 waren es noch 141 Sauen.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wirtschaft.
Foto: ramboldheiner / CC0 (via Pixabay)

Bauern mit Sauenhaltung haben im vergangenen Jahr im Durchschnitt einen Verlust von elf Euro pro Ferkel gemacht. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Grünen hervor, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". 2017 verdienten die Landwirte demnach noch fast 7,30 Euro an einem Tier. Insgesamt nimmt die Zahl der Sauenhalter seit Jahren ab. Laut Bundeslandwirtschaftsministerium wurden 2018 noch 7800 entsprechende Betriebe gezählt - 50 Prozent weniger als zu Beginn des Jahrzehnts. Vor allem kleine Sauenhaltungen werden aufgegeben. Die verbleibenden Betriebe werden immer größer: Die Zahl der gehaltenen Sauen stieg im Durchschnitt auf zuletzt 235 Tiere pro Betrieb an. 2010 waren es noch 141 Sauen.

Wie kein anderer Zweig der Landwirtschaft, stehen Ferkelerzeuger vor Umbrüchen: So dürfen sie künftig Ferkel nicht mehr ohne Betäubung kastrieren. Auch das routinemäßige Kürzen der Ringelschwänze steht in der Kritik sowie die monatelange Fixierung der Muttertiere auf engstem Raum. Landwirte beklagen, dass unklar sei, wie sie künftig ihre Tiere halten und notwendige Umbauten finanzieren sollen.

Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, forderte: "Wir brauchen einen Gesellschaftsvertrag für eine neue, umweltverträgliche Tierhaltung mit artgerechten Haltungsbedingungen und fairen Preisen." Ostendorff kritisierte Eingriffe wie die Kastration, das Kürzen von Schwänzen oder das Schleifen von Zähnen bei Ferkeln als "grausam", sie stünden im Widerspruch zum Tierschutzgesetz. Die Bundesregierung biete den Tierhaltern keine Alternativen, die Politik von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sei so wirkungslos, "als hätte man die Titanic mit Pflastern geflickt", so Ostendorff.



Quelle: ots/Neue Osnabrücker Zeitung