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Abitur-Prüfungen: Die Ungleichheit bleibt

Bundesweit müssen die Abiturienten zum ersten Mal in vier Fächern die selben Aufgaben lösen. Ob dies aber ein Weg ist zu mehr Vergleichbarkeit der Leistungen, ist fraglich.

Geschrieben von Christopher Onkelbach am . Veröffentlicht in Regio-News.
Foto: Studieforbund VOFO / CC BY 2.0 via Flickr

Bundesweit müssen die Abiturienten zum ersten Mal in vier Fächern die selben Aufgaben lösen. Ob dies aber ein Weg ist zu mehr Vergleichbarkeit der Leistungen, ist fraglich.

Die Bedenken sind zum einen ganz grundsätzlicher Natur: Wenn die Noten in allen Bundesländern ein exakt gleiches Leistungsniveau darstellen sollten, müssten überall die gleichen Bedingungen herrschen, was Unterrichtsqualität, Ausstattung und Personal angeht. Das ist illusorisch. Was wäre die Lösung?

Man könnte so vorgehen wie die USA. Dort wird der Highschool-Abschluss ohne Zentralprüfung vergeben. Die Absolventen müssen dann aber an den Hochschulen einen Aufnahmetest bestehen. Dafür hätten die deutschen Hochschulen nicht die Kapazitäten. Oder wie Frankreich, wo alle Schüler zeitgleich eine Abschlussarbeit schreiben. Das ist im deutschen Bildungsföderalismus aber nicht vorgesehen. Die Gefahr wäre, dass die Anforderungen nach unten angepasst würden.

Deutschland versucht nun einen Mittelweg: Einige Fächer werden nach gemeinsamen Aufgaben geprüft, andere nicht. Das bleibt ein Kompromiss, der die Abi-Ungleichheit unter den Bundesländern nicht auflösen wird.



Quelle: ots/WAZ