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AfD in Nordrhein-Westfalen wird künftig anderen Kurs als Bundespartei verfolgen

Nachdem sich die AfD-Delegierten am gestrigen Samstag auf dem Parteitag in Köln geweigert hatten, den von der Vorsitzenden Frauke Petry vorgeschlagenen Kurs zu beschreiten, scheinen die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern verhärtet.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
Marcus Pretzell
Marcus Pretzell
Foto: Robin Krahl / Wikimedia CC BY-SA 4.0

Nachdem sich die AfD-Delegierten am gestrigen Samstag auf dem Parteitag in Köln geweigert hatten, den von der Vorsitzenden Frauke Petry vorgeschlagenen Kurs zu beschreiten, scheinen die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern verhärtet.

"Wir verfolgen in Nordrhein-Westfalen einen anderen, realpolitischeren Kurs als die Bundespartei - personell wie inhaltlich", äußerte sich der NRW-Landesvorsitzende der AfD, Marcus Pretzell, im Fernsehsender phoenix (Sonntag, 23. April). Das bundesweite Abschneiden der Partei hänge davon ab, inwieweit das Spitzenteam miteinander harmoniere. "Wir schauen mal, welche Figur die künftig machen", äußerte Pretzell Skepsis. AfD-Bundeschefin Frauke Petry schlug nach ihrer gestrigen Abstimmungsniederlage versöhnliche Töne an. "Die Partei ist noch nicht soweit, man muss ihr Zeit geben. Sie wird in den kommenden Monaten erkennen, dass gewisse Entscheidungen zu treffen sind", so Petry in Köln.

"Wir haben in NRW, anders als hier die Delegierten, klar uns für einen realpolitischen Kurs - sowohl personell wie auch inhaltlich - entschieden. Ich weiß, dass ich mit einem sehr guten Team für die Landtagswahl antrete und dass die zukünftige Fraktion im Düsseldorfer Landtag einen klaren Kurs verfolgt, so wie ihn Frauke Petry oder ich für diese Partei auch gerne haben möchten," so Pretzell.

Der sachsen-anhaltinische AfD-Landesvorsitzende André Poggenburg wandte sich gegen die Auffassung, in seiner Partei gebe es nun Auseinandersetzungen. "Es gibt nicht zwei Richtungen, die sich nicht miteinander vertragen." Poggenburg zeigte sich überzeugt, dass seine Partei nach zwei, drei Legislaturperioden auch Regierungsverantwortung übernehmen werde. "Irgendwann werden wir regieren - es fragt sich nur, aus welcher Position heraus." AfD-Bundesvorsitzender Jörg Meuthen glaubte nicht, dass seine Rede am Samstag der Co-Vorsitzenden Petry geschadet habe. "Ich gebe ihr nicht den Laufpass." Meuthen sah es allerdings als gewisses Problem an, dass jetzt beide Bundesvorsitzenden nicht im Spitzenteam der Partei vertreten seien. "Das ist sehr ungewöhnlich und es fällt mir schwer, aber ich habe meinem Landesverband in Baden-Württemberg mein Wort gegeben", so Meuthen.



Quelle: ots/PHOENIX