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Niedersachsen

Atomkraftwerke: Niedersachsen lehnt längere Laufzeiten ab

Das Land Niedersachsen will sich infolge des Angriffs von Russland auf die Ukraine in der Energieversorgung unabhängiger machen, lehnt es aber ab, einem drohenden Engpass mit längeren Laufzeiten von Atomkraftwerken zu begegnen.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
"Wir sind aus der Kernenergie ausgestiegen mit einem mehrfachen Wechsel - das wiederholen wir nicht noch mal", bekräftigte der SPD-Politiker. Es gebe auch keine Möglichkeiten, die Kernkraftwerke, die noch am Netz sind, länger laufen zu lassen, weil die Abschalt-Planungen viel zu weit gediehen seien.
"Wir sind aus der Kernenergie ausgestiegen mit einem mehrfachen Wechsel - das wiederholen wir nicht noch mal", bekräftigte der SPD-Politiker. Es gebe auch keine Möglichkeiten, die Kernkraftwerke, die noch am Netz sind, länger laufen zu lassen, weil die Abschalt-Planungen viel zu weit gediehen seien.
Foto: Markus Distelrath

Das Land Niedersachsen will sich infolge des Angriffs von Russland auf die Ukraine in der Energieversorgung unabhängiger machen, lehnt es aber ab, einem drohenden Engpass mit längeren Laufzeiten von Atomkraftwerken zu begegnen.

"Das ist aus meiner Sicht überhaupt keine Option. Diese Debatte sollten wir zügig beenden", sagte Energieminister Olaf Lies im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Wir sind aus der Kernenergie ausgestiegen mit einem mehrfachen Wechsel - das wiederholen wir nicht noch mal", bekräftigte der SPD-Politiker. Es gebe auch keine Möglichkeiten, die Kernkraftwerke, die noch am Netz sind, länger laufen zu lassen, weil die Abschalt-Planungen viel zu weit gediehen seien. "Es ist ja auch nicht so, dass man da ins Lager geht und mal eben einen neuen Brennstab holt. Es ist alles darauf ausgerichtet, die Kraftwerke abzuschalten. Und da sollte es auch keine Veränderungen geben", stellte Lies die Haltung Niedersachsens klar.

Auch eine Steigerung der Gasförderung in Deutschland sei keine Option. "Ich sehe in Deutschland - dabei vor allem in Niedersachsen - keine Gasförderprojekte mehr, die noch wesentlich ausgebaut werden können", erklärte der Minister. Die Potenziale für die konventionellen Lagerstätten im Land seien bekannt, und in Trinkwasserschutzgebieten beispielsweise werde das Land keine neuen Bohrungen genehmigen. "Wir werden uns vielmehr mit unseren europäischen Nachbarn, die Gas ja verstärkt in der Nordsee fördern, verständigen müssen, wie wir daran partizipieren können", machte Lies deutlich.

Neben mehr Tempo bei der Realisierung von Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven, Stade und Brunsbüttel müsse es vor allem auch um den massiven Ausbau der Windenergie gehen. Lies hofft nach eigenen Worten auf weniger Proteste gegen neue Windenergie-Projekte. "Es müsste doch schon eine Akzeptanzsteigerung in der Gesellschaft dadurch geben, dass wir durch den Ukraine-Krieg gerade ganz deutlich vor Augen geführt bekommen, dass die Unabhängigkeit vom Energieimport die einzige Grundlage dafür ist, verlässlich, bezahlbar und eben autark Energie in Deutschland sicherzustellen", sagte der Minister und fügte hinzu: "Ich habe schon immer gesagt, dass die Windenergie zu unserer Kulturlandschaft gehört. Das sehen nun hoffentlich auch diejenigen so, die bislang gegen Windenergie gewettert haben."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung