Skip to main content
Wörter | Min. Lesezeit |

Erstaufnahmestelle in Osterode am Harz: Betreiberauswahl erfordert größtmögliche Sorgfalt und Sensibilität

Osterodes Bürgermeister Klaus Becker (parteilos) geht davon aus, dass das Land Niedersachsen vor einer endgültigen Entscheidung zur Einrichtung einer Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge die Eignung des geplanten Betreibers sehr sorgfältig überprüft.

Geschrieben von Stadt Osterode am Harz am . Veröffentlicht in Regio-News.
Foto: Martin Gommel

Osterodes Bürgermeister Klaus Becker (parteilos) geht davon aus, dass das Land Niedersachsen vor einer endgültigen Entscheidung zur Einrichtung einer Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge die Eignung des geplanten Betreibers sehr sorgfältig überprüft.

„Auch im Hinblick auf Presseveröffentlichungen zu einem der Geschäftspartner der „Princess of Finkenwerder“ muss die Frage des Betreibers noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden“, so der Verwaltungschef. Medien hatten gemeldet, ein Geschäftspartner der geplanten Betreibergesellschaft „Princess of Finkenwerder“ könne als Berater in der Sicherheitsbranche, auch in Krisengebieten, aktiv sein. Becker: „Die Auswahl des Betreibers erfordert größtmögliche Sorgfalt und Sensibilität“.

Die Stimmung in der Öffentlichkeit zur Erstaufnahmeeinrichtung sieht Becker nach zahlreichen Gesprächen durchaus positiv, die Bereitschaft der Osteroderinnen und Osteroder, in Not befindlichen Menschen zu helfen, sei da. Die Sicherstellung einer vernünftigen Betreuung in der vom Land Niedersachsen geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Osterode am Harz hat für ihn auch deshalb oberste Priorität. Sollte dies nicht gewährleistet sein, könnten Akzeptanzprobleme entstehen, die auch den Flüchtlingen schadeten.

Becker hat in intensiven Gesprächen mit den Verantwortlichen im Niedersächsischen Innenministerium Fragen, die aus der Bevölkerung in Gesprächen mit ihm oder per E-Mail aufgeworfen wurden, direkt weitergegeben. In einem Schreiben an Staatssekretär Manke hat er bereits in der vergangenen Woche auf eine Reihe von Punkten aufmerksam gemacht, die darüber hinaus aus Sicht der Stadtverwaltung zu berücksichtigen sind. Dabei nahm der Verwaltungschef auch die Bedenken auf, die auch in der Informationsveranstaltung am 16. März von Teilnehmern geäußert worden und insbesondere mit dem Unternehmen „Princess of Finkenwerder“ im Zusammenhang stehen. In dieser Veranstaltung sei viel Verständnis für die Notwendigkeit der Hilfe geäußert worden. Viele Fragen müssten aber noch geklärt und vertraglich eindeutig fixiert werden. Dies reiche von der Sicherstellung der Krankenversorgung über den Brandschutz, weitere ordnungsrechtliche Fragen bis zur Infrastruktur auf dem Gelände an der Bergstraße.

„Menschen in Not sind in Osterode willkommen“, bekräftigt Becker heute dazu ergänzend. „Es versteht sich von selbst, dass der Betreiber auch wirklich geeignet sein muss, die viel Sensibilität erfordernde Betreuung von Flüchtlingen, die aufgrund ihrer Erlebnisse teilweise traumatisiert sein können, einwandfrei zu gewährleisten.“ Das Unternehmen „Princess of Finkenwerder“ müsse nachweisen, die erforderliche Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit zu besitzen.