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Hamburg: Modellprojekt zum Schutz von Flüchtlingskindern gestartet

Flüchtlingskinder sind besonders gefährdet, Opfer von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch zu werden. Das gilt auch für Mädchen und Jungen in Flüchtlingseinrichtungen in Deutschland.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
Foto: DFID / Flickr (CC BY 2.0)

Flüchtlingskinder sind besonders gefährdet, Opfer von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch zu werden. Das gilt auch für Mädchen und Jungen in Flüchtlingseinrichtungen in Deutschland.

"Kinder, für die alles Vertraute und alle Strukturen zusammengebrochen sind, brauchen unseren besonderen Schutz", sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin vom Kinderhilfswerk Plan International Deutschland. Um die internationalen Standards der humanitären Hilfe auch in Unterkünften in Deutschland zu einem festen Bestandteil zu machen, hat Plan International in Hamburg in Kooperation mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ein Modellprojekt gestartet. Das Programm mit dem Titel "Stärkung einer kinderfreundlichen Umgebung und Sicherstellung des Kinderschutzes in Hamburger Flüchtlingsunterkünften" wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit 500.000 Euro gefördert.

"Leider wissen wir, dass Kinder und Frauen in den Aufnahmeeinrichtungen nicht sicher vor Misshandlungen und sexuellen Übergriffen sind", sagt Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. "Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass sie in den Einrichtungen geschützt sind. Wir brauchen konkrete und praktikable Schutzkonzepte, außerdem eine gesetzliche Regelung, die den Schutz von Kindern und Frauen in den Einrichtungen gewährleistet. Hier in Hamburg fördern wir deshalb Plans Programm "Stärkung einer kinderfreundlichen Umgebung und Sicherstellung des Kinderschutzes in Hamburger Flüchtlingsunterkünften."

"Unsere Standards für Kinder in Krisenregionen werden weltweit umgesetzt. Wir fühlen uns ihnen verpflichtet und bringen unsere globale Expertise in der humanitären Hilfe gerne auch in Deutschland und in die Kooperation des Familienministeriums mit UNICEF und weiteren Partnern ein", bekräftigt Plan-Geschäftsführerin Maike Röttger. "Die Initiative des Familienministeriums für eine gesetzliche Verankerung von Schutzkonzepten begrüßen wir sehr. Unser Ziel ist es, die reellen Risiken für Kinder in den Einrichtungen zu reduzieren und ein bundesweit übertragbares Schutzkonzept für Flüchtlingsunterkünfte zu entwickeln. Seit Januar setzen wir unser Konzept in Zusammenarbeit mit den Johannitern in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Hamburg-Stellingen durch, im Mai starten wir in einer weiteren Erstaufnahmeeinrichtung in Hamburg-Bergedorf."

Mit seinem Projekt schafft Plan International gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. die Voraussetzungen für ein sicheres Umfeld in den von den Johannitern betriebenen Zentralen Erstaufnahmeeinrichtungen (ZEA) in Hamburg. "Das Konzept von Plan funktioniert", bestätigt Harald Halpick, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Hamburg. "Für uns als Betreiber von Flüchtlingseinrichtungen ist es enorm wichtig, dass der Schutz der Kinder gewährleistet ist."



Quelle: ots/Plan International