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Herzberg: „Ausgeträumt“ – der Umsteigeknoten Herzberg ist wieder ohne Gastronomie

Mit größtem Bedauern muss „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ vom Ende einer segensreichen Einrichtung berichten und damit leider auch nach dem Verspätungschaos auf der Westharzstrecke einen weiteren Einbruch in der Servicequalität des Südharzer Eisenbahnnetzes vermelden: Karin Kerl hat ihren „Traum am Gleis“ geschlossen. „Ausgeträumt“, wie sie selbst auf den Zetteln formuliert, welche die nun verschlossenen Türen des Herzberger Empfangsgebäudes zieren.

Geschrieben von Michael Reinboth am . Veröffentlicht in Regio-News.
„Traum am Gleis“ - „Ausgeträumt“ - Gastronomie des Herzberger Bahnhofs
„Traum am Gleis“ - „Ausgeträumt“ - Gastronomie des Herzberger Bahnhofs

Mit größtem Bedauern muss „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ vom Ende einer segensreichen Einrichtung berichten und damit leider auch nach dem Verspätungschaos auf der Westharzstrecke einen weiteren Einbruch in der Servicequalität des Südharzer Eisenbahnnetzes vermelden: Karin Kerl hat ihren „Traum am Gleis“ geschlossen. „Ausgeträumt“, wie sie selbst auf den Zetteln formuliert, welche die nun verschlossenen Türen des Herzberger Empfangsgebäudes zieren.

Gestrandete Reisende, denen ihr Anschlusszug mal wieder vor der Nase weggefahren ist, werden nun wieder auf ungastlichen Bahnsteigen mit nur mäßigem Wetterschutz herumstehen müssen, anstatt sich bei Frau Kerl bei einem Kaffee aufwärmen zu können. Pendler und Schüler werden den Kiosk ebenfalls vermissen. Der vielgenutzte Bahnhof Herzberg steht nun gänzlich ohne Service da. Die Lautsprecher auf den Bahnsteigen, mittels derer ein Fahrdienstleiter den Reisenden etwas hätte mitteilen können, sind ja schon lange abgeklemmt, und nach 2018 wird es auch den Fahrdienstleiter oben auf dem Stellwerk nicht mehr geben.

Uns bleibt nur, Karin Kerl für die vielen Jahre zu danken, in denen sie ihre Kunden betreut und manchem Fahrgast auch mit einer Auskunft weitergeholfen hat. Ja, das hat sie sehr oft, denn andere Auskunftsmöglichkeiten stehen dem Fahrgast im Taktknoten Herzberg ja nicht zur Verfügung. Es war schön, dass es den „Traum am Gleis“ gegeben hat. Es ist überhaupt nicht schön, dass es ihn nun nicht mehr gibt.

Alles Gute, Frau Kerl!

Das wünschen wir auch dem Bahnhof. Und hoffen, dass er nicht einem Bordellbesitzer oder einem anderen windigen Zeitgenossen übereignet wird. Es wäre ja nicht der erste Bahnhof an unserer Strecke, auf dem dies geschähe… Wie sagten schon die alten Römer: „Non olet“ – Geld stinkt nicht. Aber uns Fahrgästen würde es schon stinken. In zwei Jahren wird der Herzberger Bahnhof 150 Jahre alt. Es ist ihm zu wünschen, dass er das Jubiläum in guter Kondition, ohne eingeschlagene Scheiben, verbretterte Fenster ringsum, Müllecken und anderes mehr erleben darf, was auf anderen Stationen wie Bad Sachsa leider zu beobachten ist.



Quelle: ots/Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"