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Innovationen: Nur im Süden Weltspitze

Relativ wenige Wirtschaftsräume in Bayern und Baden-Württemberg dominieren die deutsche Innovationslandschaft und liegen international auf Spitzenniveau. In den meisten deutschen Regionen wird jedoch deutlich zu wenig in Forschung investiert, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Doch die Politik kann gezielt gegensteuern.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
Einige Regionen in Süddeutschland forschen auf Weltniveau. In vielen Bundesländer wird aber zu wenig investiert.
Einige Regionen in Süddeutschland forschen auf Weltniveau. In vielen Bundesländer wird aber zu wenig investiert.
Foto: skeeze / Pixabay CC0

Relativ wenige Wirtschaftsräume in Bayern und Baden-Württemberg dominieren die deutsche Innovationslandschaft und liegen international auf Spitzenniveau. In den meisten deutschen Regionen wird jedoch deutlich zu wenig in Forschung investiert, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Doch die Politik kann gezielt gegensteuern.

Einige Regionen in Süddeutschland sind Ideenschmieden auf Weltniveau. Nirgends fließt hierzulande so viel Geld in Forschung und Entwicklung – und das zahlt sich aus: So liegt der Raum rund um Stuttgart mit 577 Patentanmeldungen pro 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten deutschlandweit an der Spitze. In der Region um Ingolstadt waren es 486, im Bundesschnitt lediglich 125 Patentanmeldungen. International erfolgreiche Spitzencluster nach Vorbild des Silicon Valley gibt es also auch in Deutschland. „Würde das ganze Land wie Baden-Württemberg und Bayern forschen, lägen wir im internationalen Vergleich auf Platz eins“, analysiert IW-Wissenschaftler Oliver Koppel. Vor allem Regionen mit einer starken Metall- und Elektroindustrie treiben die Innovation voran. Doch die Innovationskraft ist hierzulande extrem ungleich verteilt, die meisten Bundesländer fallen im Vergleich stark ab und ziehen Deutschland nach unten. Lediglich den Wirtschaftsräumen um Wolfsburg und Jena gelingt es, die Dominanz des Südens zu durchbrechen. In beiden Regionen fließt überdurchschnittlich viel Geld in die Forschung – mit entsprechenden Patenterfolgen.

Insgesamt verpassen aber drei Viertel aller hiesigen Wirtschaftsräume das EU-Ziel, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in unternehmerische Forschung zu investieren. Vor allem ländliche Gebiete fallen weiter hinter die innovativen Großstädte zurück.

„Die Politik muss mehr dafür tun, dass bislang schwächere Innovationsregionen wieder aufschließen, ohne die Top-Regionen zu schwächen“, sagt Koppel. Dafür sollten forschende Unternehmen steuerlich gefördert werden. Zudem müsse das Breitbandinternet auf dem Land ausgebaut werden, um technologieorientierte Unternehmensgründungen zu erleichtern. Ziel müsse es sein, eine gleichmäßiger über das Land verteilte Innovationskraft zu erreichen und Deutschland damit insgesamt zu stärken.



Quelle: IW Köln