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Kölner Silvesterbericht: Wortklauberei macht wütend

Die Wortklauberei um den Abschlussbericht des Landtags-Untersuchungsausschusses zur Kölner Silvesternacht 2015 dürfte viele der überfallenen Frauen einfach nur wütend machen. Nach einem Jahr parlamentarischer Aufklärungsarbeit müsste das Versagen von Polizei, Innenministerium und Stadtverwaltung jedem deutlich vor Augen geführt worden sein.

Geschrieben von Tobias Blasius am . Veröffentlicht in Regio-News.
Kölner Hauptbahnhof
Kölner Hauptbahnhof
Foto: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 via Wikimedia

Die Wortklauberei um den Abschlussbericht des Landtags-Untersuchungsausschusses zur Kölner Silvesternacht 2015 dürfte viele der überfallenen Frauen einfach nur wütend machen. Nach einem Jahr parlamentarischer Aufklärungsarbeit müsste das Versagen von Polizei, Innenministerium und Stadtverwaltung jedem deutlich vor Augen geführt worden sein.

Viel Spielraum für beschönigende Formulierungen blieb eigentlich nicht. Fatale Fehlplanungen bei der Einsatzvorbereitung, katastrophale Kommunikationspannen in der Silvesternacht selbst und ein unwürdiges Abschieben von Verantwortung in den Tagen danach - an dieser Bilanz lässt sich schwer deuteln.

Dennoch wurde bei der Bewertung der Untersuchungsergebnisse um jedes Komma gerungen, als ließe sich die Geschichte der erschütternden Vorgänge im Schatten des Kölner Doms im Nachhinein umschreiben. Der Umgang mit der Silvesternacht bleibt deshalb von der ersten Polizei-Pressemeldung ("entspannte Einsatznacht"), über die Vogel-Strauß-Taktik des Innenministeriums bis hin zum gestrigen Zuständigkeitsgeschacher in der parlamentarischen Aufarbeitung das, was er ist: der Skandal hinter dem Skandal.



Quelle: ots/WAZ