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Stagnierenden Wohnungsbau in Berlin

Richtig wäre es, den Berlinern ehrlich zu sagen, dass es eben nicht nur fünf, sondern eher zehn Jahre oder sogar noch länger dauert, bis überhaupt die ersten Bagger anrollen. Und dass auch die verabredete umfangreiche Bürgerbeteiligung einige dieser Jahre zu verantworten hat. Angezeigt wäre es ferner, wenn die Senatorin, wohlwissend, dass die Entwicklungsgebiete kurz- bis mittelfristig keinen wesentlichen Beitrag zur Lösung des Baulandproblems bieten können, die innerstädtische Nachverdichtung und den Dachgeschossausbau vorantreiben statt behindern würde.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
Foto: Gerald Friedrich / Pixabay CC0

Richtig wäre es, den Berlinern ehrlich zu sagen, dass es eben nicht nur fünf, sondern eher zehn Jahre oder sogar noch länger dauert, bis überhaupt die ersten Bagger anrollen. Und dass auch die verabredete umfangreiche Bürgerbeteiligung einige dieser Jahre zu verantworten hat. Angezeigt wäre es ferner, wenn die Senatorin, wohlwissend, dass die Entwicklungsgebiete kurz- bis mittelfristig keinen wesentlichen Beitrag zur Lösung des Baulandproblems bieten können, die innerstädtische Nachverdichtung und den Dachgeschossausbau vorantreiben statt behindern würde.

Es ist für Amtsinhaber nicht schön, wenn interne Berichte an die Öffentlichkeit gelangen. Besonders peinlich wird es aber, wenn diese belegen, dass es beim wichtigsten Aufgabenfeld, das man sich auch noch selbst gestellt hat, nicht vorangeht. Die Rede ist vom dringend benötigten Wohnungsneubau in den großen Entwicklungsgebieten der Hauptstadt. Lediglich bei drei der 13 Areale wird mit einem Baustart noch in diesem Jahr gerechnet, weitere vier Gebiete müssten eigentlich aus der Liste gestrichen werden, weil gar nicht klar ist, ob dort überhaupt jemals gebaut werden kann. Das belegen vertrauliche Dokumente aus der Verwaltung von Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke), die man der Öffentlichkeit lieber vorenthalten hätte.

Nun ist es zwar richtig, wenn Lompschers Baustaatssekretär darauf verweist, dass es eben Zeit brauche, wenn auf einem bislang völlig unerschlossenen Areal ein gut geplantes, urbanes Stadtquartier entstehen soll. Platz für knapp 40.000 Wohnungen könne man eben nicht so einfach aus dem Boden stampfen, dies habe auch schon beim Vorgängersenat Jahre bis Jahrzehnte gedauert. Richtig wäre es dann aber auch, den Berlinern ehrlich zu sagen, dass es eben nicht nur fünf, sondern eher zehn Jahre oder sogar noch länger dauert, bis überhaupt die ersten Bagger anrollen. Und dass auch die verabredete umfangreiche Bürgerbeteiligung einige dieser Jahre zu verantworten hat. Angezeigt wäre es ferner, wenn die Senatorin, wohlwissend, dass die Entwicklungsgebiete kurz- bis mittelfristig keinen wesentlichen Beitrag zur Lösung des Baulandproblems bieten können, die innerstädtische Nachverdichtung und den Dachgeschossausbau vorantreiben statt behindern würde. Dass es hier und auch bei der besseren Anbindung der Stadtränder an den öffentlichen Nahverkehr nur im Kriechgang vorangeht, kann sich dieser Senat angesichts der Wohnungsnot nicht leisten.



Quelle: ots/Berliner Morgenpost