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Restaurierte Gedenktafel für die Goslarer KZ-Opfer auf dem Friedhof Hahndorf enthüllt

Jüngst enthüllte der Kirchenvorstand der St. Kilian-Kirchengemeinde in Goslar-Hahndorf mit aktiver Unterstützung des Vereins Spurensuche Harzregion e.V. die restaurierte Gedenktafel auf dem Hahndorfer Friedhof, wo sich 20 Teilnehmer zusammengefunden hatten. Der Kirchengemeinde ist es ein besonderes Anliegen, an die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft zu erinnern. Sie will die geschichtlichen Ereignisse, die zum Tod von Walter Krämer, Karl Peix und Henry Jens Sørensen direkt vor ihrer Haustür nicht in Vergessenheit geraten lassen.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
Bild: Karsten Färber

Jüngst enthüllte der Kirchenvorstand der St. Kilian-Kirchengemeinde in Goslar-Hahndorf mit aktiver Unterstützung des Vereins Spurensuche Harzregion e.V. die restaurierte Gedenktafel auf dem Hahndorfer Friedhof, wo sich 20 Teilnehmer zusammengefunden hatten. Der Kirchengemeinde ist es ein besonderes Anliegen, an die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft zu erinnern. Sie will die geschichtlichen Ereignisse, die zum Tod von Walter Krämer, Karl Peix und Henry Jens Sørensen direkt vor ihrer Haustür nicht in Vergessenheit geraten lassen.

Krämer wurde gleich nach der Machtübertragung an Hitler verhaftet, Peix war noch einige Monate an der Organisierung des Widerstandes aus der Illegalität beteiligt. Im KZ Buchenwald trafen sich die beiden wieder und gehörten zur Widerstandszelle im Krankenbau, die für etliche KZ-Häftlinge die Überlebenschance verbesserte. Das Wissen sowohl um die Korruption im Lager als auch und vor allem die Syphilis-Erkrankung des Lagerführers Koch ließ die beiden zu unliebsamen Zeugen werden. Auf Befehl Kochs wurden sie ins KZ-Außenkommando Goslar geschickt und dort am 6. November 1941 ermordet. Karl Peix wurde auf dem Gelände des Fliegerhorsts Goslar erschossen, Krämer nahe der Sandgrube Hahndorf.

Krämer wurde im Jahr 2000 posthum mit den Titel „Gerechter unter den Völkern“ für die Rettung von Juden durch die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem geehrt. Im Gegensatz dazu findet der Name Karl Peix in der Geschichtsschreibung kaum Erwähnung. Am 20.10.1944 starb ebenfalls im KZ-Außenkommando Goslar der dänische Arzt Henry Jens SØrensen im Alter von 46 Jahren. Über seine Todesursache liegen keine detailierten Informationen vor.

Pfarrer Thomas Exner gab mit einer kurzen Andacht der Neuanbringung der Tafel einen würdigen Rahmen. Der Verein Spurensuche Harzregion e.V. wurde durch Dr. Friedhart Knolle vertreten und ergänzte mit einem Beitrag zum geschichtlichen Hintergrund des KZ-Außenkommandos Goslar, das zeitweise verschiedenen KZs zugeordnet war und immer noch oft mit dem SS-Lager Hahndorf verwechselt wird.



Quelle: St. Kilian-Kirchengemeinde, Goslar-Hahndorf / Spurensuche Harzregion e.V.