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Schatzsuche im Liebenburger Land – Liebenburger Kulturtage

Liebenburg. Der Kulturverein Lewer Däle Liebenburg e.V. veranstaltet in Kooperation mit der Gemeinde Liebenburg am Wochenende vom 10. – 12. Juli 2015 die Liebenburger Kulturtage: Zahlreiche Ortsteile präsentieren die Vielfalt des kulturellen Lebens in unserer Gemeinde. Unter dem Motto: „Kultur bewegt!“ bietet sich die Gelegenheit, in zahlreichen Liebenburger Ortsteilen auf kulturelle Schatzsuche an ungewöhnlichen, oft nicht zugänglichen Orten zu gehen.

Geschrieben von Nationalpark Harz am . Veröffentlicht in Regio-News.
Relikte des Liebenburger Bergbaus am ehemaligen Schacht Bismarck
Relikte des Liebenburger Bergbaus am ehemaligen Schacht Bismarck
Foto: Verlag Schadach/BUND Westharz

Liebenburg. Der Kulturverein Lewer Däle Liebenburg e.V. veranstaltet in Kooperation mit der Gemeinde Liebenburg am Wochenende vom 10. – 12. Juli 2015 die Liebenburger Kulturtage: Zahlreiche Ortsteile präsentieren die Vielfalt des kulturellen Lebens in unserer Gemeinde. Unter dem Motto: „Kultur bewegt!“ bietet sich die Gelegenheit, in zahlreichen Liebenburger Ortsteilen auf kulturelle Schatzsuche an ungewöhnlichen, oft nicht zugänglichen Orten zu gehen.

Einer dieser ungewöhnlichen Orte ist das Aufbereitungsgebäude der ehemaligen Grube Ida-Bismarck an der Bahnstrecke Goslar-Hildesheim in Othfresen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Erzgruben des Salzgittergebietes haben sich von der Grube Ida-Bismarck am Ida-Stollen größere Teile der Übertageanlagen erhalten. Als markantes Wahrzeichen des Othfresener Bergbaus ist das an der Bahnstrecke Goslar–Hildesheim gelegene Gebäude weithin sichtbar. Es wird heute von der Studiengesellschaft für Eisenerzaufbereitung genutzt und wurde freundlicherweise von ihrem Geschäftsführer Dr.-Ing. Volker Ritz für die Kulturtage zur Verfügung gestellt. Wo, wenn nicht hier, ließe sich berichten über

Ida, Fortuna, Georg-Friedrich und Morgenstern – 300 Mio. Jahre Geologie und 2000 Jahre Bergbau bei Liebenburg

Referent: Geologe Dr. Friedhart Knolle

Wussten Sie, dass die Innerste einmal ein Nebenfluss der Oker war und ein Nebenarm auch am heutigen Schloss Liebenburg vorbeifloss? Dass die Germanen schon vor 2000 Jahren das hiesige Eisenerz abbauten? Oder dass die Sedimente des Morgenstern-Teichs erhöhte Arsengehalte haben, weil das hier abgebaute Eisenerz hohe Arsengehalte aufwies, die sich nun in diesem ehemaligen Schlammteich der Eisenerzaufbereitung der Grube Morgenstern wiederfinden?

Liebenburg grenzt an die Wälder des südlichen Salzgitterschen Höhenzugs und an das Gebiet der Stadt Salzgitter, wo sich die Fortsetzung dieses Waldrückens befindet. Er ist sowohl aus Sicht des Naturschutzes als auch der Geologie und der Landeskunde eine Besonderheit und schutzwürdig. Die Europäische Union hat ihn sogar großenteils in ihr Schutzgebietssystem Natura 2000 aufgenommen – sozusagen die diplomatische Naturschutz-Anerkennung von Brüssel für die Liebenburger Wälder. Geologisch ist der Untergrund von Liebenburg uralt – knapp 300 Mio. Jahre alt sind die Gesteine, die unter der Stadt liegen – unter anderen Steinsalz und Eisenerz. Genau dieses Erz war es, das schon seit Menschengedenken genutzt wurde. Einen erneuten Aufschwung nahm die Eisenerzförderung in der Nazi-Zeit – das Metall wurde für die Aufrüstung benötigt. Klangvolle Namen wie die Bergwerke Ida, Fortuna, Georg-Friedrich und Morgenstern markieren die wirtschaftlichen Leuchttürme dieser Zeit, in der auch Kriegsgefangene in den Gruben eingesetzt wurden.

Der Referent Dr. Friedhart nimmt Sie mit auf eine Zeitreise durch die geologische und bergbauliche Geschichte der Region Liebenburg.

Sa 11. Juli 2015 um 10:00 Uhr in der Studiengesellschaft für Eisenerzaufbereitung GmbH & Co. KG in Othfresen