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Vorstand der Berliner Wohnungsbaugenossenschaft »Bremer Höhe« fordert Einführung neuer Hauszinssteuer

Viele Hürden verhindern, dass Berliner Wohnungsbaugenossenschaften schnell preisgünstigen neuer Wohnraum errichten. Das erklärte Ulf Heitmann, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft »Bremer Höhe« eG, im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Dienstagausgabe).

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
Wohnanlage der Berliner Gemeinnützigen Baugesellschaft
Wohnanlage der Berliner Gemeinnützigen Baugesellschaft
Foto: Triebkraft / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

Viele Hürden verhindern, dass Berliner Wohnungsbaugenossenschaften schnell preisgünstigen neuer Wohnraum errichten. Das erklärte Ulf Heitmann, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft »Bremer Höhe« eG, im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Dienstagausgabe).

Der Ankauf von Bauland käme in Berlin angesichts der aktuellen Preise - rund 1000 Euro pro Quadratmeter potienzieller Gebäudenutzfläche - nicht in Frage. »Das allein würde sich schon in monatlich 3 bis 3,50 Euro Quadratmetermiete niederschlagen. So können wir keinen preiswerten Wohnraum anbieten«, sagte Heitmann.

Genossenschaften, die bereits über Land verfügen, bauen durchaus, allerdings mit begrenzten Mitteln. Neue Mitglieder müssen nämlich viel Eigenkapital aufbringen. Pro Quadratmeter Mietfläche rechneten kleinere Genossenschaften mit 300 bis 500 Euro. »Das sind dann für eine Familie mit zwei Kindern mindestens 30 000 bis 50 000 Euro«, so Heitmann. Zur Gründung der Genossenschaft »Bremer Höhe« eG im Jahr 2000 konnten einkommensschwache Mitglieder noch die 2005 abgeschaffte Eigenheimzulage nutzen.

Auch das Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung mit festen Quoten an Sozialwohnungen und der Umlage von Kosten für die soziale Infrastruktur lehnt Heitmann ab. »Es würde zu einer Zweiklassengesellschaft im Haus führen. Die einen zahlen 6,50 Euro pro Quadratmeter, und andere, die vielleicht nur ein bisschen mehr verdienen, müssen mindestens elf Euro hinlegen«, sagte er. Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften würden nach Heitmanns Worten "mehr oder minder gezwungen", die politischen Vorgaben zu erfüllen. »Ich wette, dass das nicht lange gut gehen wird.«

Als mögliche Lösung für das Problem fehlender preiswerter Wohnungen sieht Heitmann die Wiedereinführung der Hauszinssteuer auf Gewinne privater Immobilienbesitzer. »So entstanden mehr als 200 000 Wohnungen in zwölf Jahren«, sagte Heitmann. Leider sehe es momentan nicht danach aus, dass der Bund bei solchen Lösungen mitmache.



Quelle: ots/neues deutschland