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Prometheus

Philanthropia

Wir leben in bewegten Zeiten. Mal ehrlich, wann war die Welt eigentlich mal ruhig? Kaum hat man sich an den letzten Schreck gewöhnt, klopft schon das nächste Drama an die Tür. Und da sind sie wieder: unsere Urinstinkte. Die alten Reflexe, die uns schon in der Steinzeit aus der Höhle getrieben haben, wenn draußen ein Säbelzahntiger vorbeischlich oder das Mammut mal wieder schlechte Laune hatte.

Geschrieben von G.A. Hokamp am . Veröffentlicht in Andersdenkend.
Man darf aber nicht vergessen, dass die Gaben von Prometheus auch Rebellion gegen die Tyrannei von Zeus waren.
Man darf aber nicht vergessen, dass die Gaben von Prometheus auch Rebellion gegen die Tyrannei von Zeus waren.
Foto: Michael Dziedzic

Wir leben in bewegten Zeiten. Mal ehrlich, wann war die Welt eigentlich mal ruhig? Kaum hat man sich an den letzten Schreck gewöhnt, klopft schon das nächste Drama an die Tür. Und da sind sie wieder: unsere Urinstinkte. Die alten Reflexe, die uns schon in der Steinzeit aus der Höhle getrieben haben, wenn draußen ein Säbelzahntiger vorbeischlich oder das Mammut mal wieder schlechte Laune hatte.

Diese Instinkte, so sagt man, sind der Grund, warum wir überhaupt noch da sind. Sie haben uns nicht nur das Überleben gesichert, sondern auch den einen oder anderen Fortschritt beschert. Und wer sorgt eigentlich für diese Fortschritte? Richtig, der Mensch. Aber nicht irgendein Mensch – nein, der Philanthrop! Der, der nicht nur an sich denkt, sondern an das große Ganze. Der die Welt nicht einfach so hinnimmt, sondern sie verändern will.

Philanthropie – ein großes Wort für große Taten?

Über Philanthropie ist schon viel geschrieben worden. So viel, dass man sich fragt: Weiß heute eigentlich noch jemand, was das wirklich bedeutet? Klar, im Lexikon steht irgendwas von „privater Initiative für das Gemeinwohl“. Klingt nett, aber auch ein bisschen nach Steuertrick und Stiftungsgala. Doch schauen wir mal zurück, ganz weit zurück. Damals, als Menschen noch im Dunkeln saßen, frierend, unwissend, und Kultur ein Fremdwort war. An diesem mythologischen Punkt der Geschichte hatte Zeus, der alte Griesgram, genug von den Menschen und wollte sie auslöschen. Doch Prometheus – der Name bedeutet so viel wie „der Vorausdenkende“ – hatte einen anderen Plan. Er sah nicht nur primitive Horden, sondern das Potenzial der Menschheit. Also schenkte er ihnen Feuer und Hoffnung. Feuer, das steht für Wissen, Technik, Kunst. Hoffnung, das ist der Optimismus, dass morgen alles besser werden kann. Und siehe da: Mit Feuer und Hoffnung wurde aus dem Höhlenbewohner ein Zivilisationsbürger.

Philanthropie – mehr als nur Wohltätigkeit

Die Griechen machten daraus gleich ein ganzes Erziehungsideal. Philanthropie bedeutete für sie, das Menschsein zu lieben und zu fördern – Körper, Geist und Seele zu entwickeln. Ein Zustand, in dem man produktiv ist, nicht nur für sich, sondern für alle. Klingt fast wie ein antikes Start-up, nur ohne Aktienoptionen. Doch vergessen wir nicht: Prometheus’ Geschenk war auch ein Akt der Rebellion. Ein Aufbegehren gegen die Tyrannei von Zeus. Philanthropie ist also nicht nur mildtätiges Händereichen, sondern auch ein bisschen Revolution, ein Drang nach Freiheit und Demokratie. Der echte Philanthrop regiert sich selbst – ehrlich, uneigennützig, mit Blick auf das große Ganze.

Der Funke, der alles verändert

All diese Wünsche und Hoffnungen schlummern in jedem von uns. Ja, auch in Ihnen! Jeder kann die Welt ein kleines bisschen besser machen. Manchmal braucht es nur diesen berühmten Funken, der alles ins Rollen bringt. Menschen, die das Feuer der Philanthropie in anderen entfachen, bringen Hoffnung – und das ganz ohne Angst, an einen Felsen gekettet zu werden wie Prometheus. Mythologie hin oder her.

Also: Bist du bereit, das nächste Feuer zu entfachen?

Vielleicht bist du ja genau der Mensch, der den Funken in anderen entzündet. Wer weiß? Die Welt könnte es gebrauchen – und ein bisschen Hoffnung und Optimismus schaden nie. Also: Wer macht das nächste Feuer an?
Quelle: zf/gah