Der Profiler und langjähriger Leiter der Bremer Mordkommission, Axel Petermann (69), sieht die Arbeit von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaften heute mit großer Skepsis: "Als ich 2014 in den Ruhestand gegangen bin, war ich der festen Überzeugung, dass das, was in unseren Akten steht, auch den realen Gegebenheiten entspricht. Seit ich aber von Menschen um Hilfe gebeten werde und Akten übergeben bekomme, fällt mir immer mehr auf, wie häufig solche Gutachten nicht den Tatsachen entsprechen", sagte er in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Er verstehe nicht, wie manche Schlussfolgerungen gezogen werden: "Manchmal denke ich, dass der Wunsch der Ermittler, so müsse es gewesen sein, über der Realität steht und dabei neue Wahrheiten geschaffen werden."