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Brexit: Giftige Zeiten

Jetzt wird's ernst auf der britischen Insel: Ab der offiziellen Erklärung des EU-Austritts am 29. März läuft die Uhr rückwärts. Zwei Jahre lang müssen über 20.000 Regeln und Gesetze überarbeitet werden, dann heißt es endgültig "Bye-bye, Britain!". Und 2019 - ja, wo steht Europa dann eigentlich?

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Welt.
Foto: Daniel Diaz / CC0 via Pixabay

Jetzt wird's ernst auf der britischen Insel: Ab der offiziellen Erklärung des EU-Austritts am 29. März läuft die Uhr rückwärts. Zwei Jahre lang müssen über 20.000 Regeln und Gesetze überarbeitet werden, dann heißt es endgültig "Bye-bye, Britain!". Und 2019 - ja, wo steht Europa dann eigentlich?

Tatsächlich weiß niemand, wie die Trennung tatsächlich aussehen wird. Die politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Verflechtungen sind deutlich tiefer, als es die scharfe Rhetorik vom "harten" Brexit glauben machen will. Ein klarer Schnitt scheint kaum möglich. Zumal Brüssel - geschweige denn die verbleibenden 27 EU-Mitgliedsstaaten - nicht gewillt ist, einen schmerzfreien Abschied zu erlauben. Schäuble pocht sicherheitshalber schon jetzt darauf, dass Großbritannien bis zum bitteren Ende seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen habe. Die Unterhändler dürften im Detail dieser giftigen Großlinie folgen und um jeden Vorteil ringen.

Hinzu kommt: Theresa May muss noch die Heimatfront beruhigen. So sehr, wie der Brexit die EU verunsichert, könnte ein Abschied Schottlands das Vereinigte Königreich erschüttern. Auch dort die Zielmarke für ein erneutes Referendum: Ende 2018/Anfang 2019. Europa, quo vadis?



Quelle: ots/Rhein-Neckar-Zeitung