EU Freihandelsabkommen mit Vietnam rückt näher
Berlin/Hanoi (ots) - Vietnam und die Europäische Union (EU) haben sich Anfang August 2015 auf die Grundsätze eines umfassenden EU-Vietnam Freihandelsabkommens geeinigt. Bis Ende 2015 wollen beide Seiten die letzten Details klären und den Vertrag unterschreiben.
Berlin/Hanoi (ots) - Vietnam und die Europäische Union (EU) haben sich Anfang August 2015 auf die Grundsätze eines umfassenden EU-Vietnam Freihandelsabkommens geeinigt. Bis Ende 2015 wollen beide Seiten die letzten Details klären und den Vertrag unterschreiben.
Vietnam profiliert sich mit dem Freihandelsabkommen frühzeitig unter den asiatischen Ländern. "Der bilaterale Handel mit den EU-Staaten und die Investitionen europäischer Firmen in Vietnam erhalten einen kräftigen Schub. Verschiedene Studien haben schon vor Verhandlungsbeginn die positiven Effekte und Wohlfahrtsgewinne insbesondere für Vietnam aufgezeigt. Auch der deutsche Mittelstand könnte vom Abkommen noch mehr profitieren," sagt Thomas Hundt, Vietnam-Experte von Germany Trade & Invest in Hanoi.
Das Abkommen schreibt laut Hundt eine zollfreie Einfuhr der wichtigsten deutschen Exportprodukte fest. Ungefähr 27 Prozent der deutschen Ausfuhren nach Vietnam von insgesamt zwei Milliarden Euro entfielen im Jahr 2014 auf Maschinen und circa 15 Prozent auf chemische Erzeugnisse. Deutsche Firmen könnten mit dem Abschluss des Freihandelsabkommens in Zukunft Angebote bei öffentlichen Ausschreibungen von Ministerien oder größeren öffentlichen Unternehmen abgeben.
Das angekündigte Freihandelsabkommen bietet einen guten Anlass für das Knüpfen erster Geschäftskontakte: Vom 12.-16. Oktober reist eine Delegation von zehn ostdeutschen Unternehmern in Begleitung von Germany Trade & Invest und der IHK Halle-Dessau nach Vietnam. Die Reise führt an die Standorte Hanoi und Ho-Chi-Minh-City. Die Zusammensetzung der Teilnehmer ist breit gefächert und reicht von klassischen Branchen wie der Chemie, dem Maschinenbau, der Bauwirtschaft oder dem Dienstleistungssektor bis hin zu einem Kartoffelproduzenten.
Im Rahmen von Kooperationsbörsen wird den teilnehmenden ostdeutschen Unternehmen die Möglichkeit geboten, mit lokalen Unternehmen aus Vietnam individuelle B2B-Gespräche zu führen. Ein Investorenempfang bietet zusätzliche Möglichkeiten für Networking-Gespräche mit vietnamesischen Unternehmern. Darüber hinaus bietet die Teilnahme an den Delegationsreisen die Chance zu Projektbesuchen und Gesprächen mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik.