Kolumbiens FARC-Guerilla schließt neue Friedensgespräche nicht aus
Kolumbiens FARC-Guerilla schließt neue Friedensgespräche nicht aus. Das sagten die in den Untergrund zurückgekehrten Kommandeure Iván Márquez und Jesús Santrich in einem Exklusivinterview für die in Berlin erscheinende Tageszeitung »junge Welt« (Freitagausgabe). Voraussetzung für einen neuen Dialog sei aber die Ablösung von Staatschef Iván Duque und dessen Kabinett durch Bildung einer Übergangsregierung.
Kolumbiens FARC-Guerilla schließt neue Friedensgespräche nicht aus. Das sagten die in den Untergrund zurückgekehrten Kommandeure Iván Márquez und Jesús Santrich in einem Exklusivinterview für die in Berlin erscheinende Tageszeitung »junge Welt« (Freitagausgabe). Voraussetzung für einen neuen Dialog sei aber die Ablösung von Staatschef Iván Duque und dessen Kabinett durch Bildung einer Übergangsregierung.
Márquez und Santrich hatten im August zusammen mit Anhängern ein Video veröffentlicht, in dem sie den Friedensprozess in dem südamerikanischen Land für gescheitert erklären und ihre Rückkehr in den Untergrund ankündigen. Zu dieser Entscheidung habe es keine Alternative gegeben, so die beiden Kommandeure nun in ihrem seither ersten Interview: »Nachdem das Abkommen trotz unserer Anstrengungen, es am Leben zu erhalten, zerstört war, hatten wir keine andere Wahl als auf den Weg der Waffen zurückzukehren.«
Verantwortlich für das Scheitern des Friedensprozesses, für den der damalige Staatschef Juan Manuel Santos 2016 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war, sei die »Oligarchie« Kolumbiens. Diese habe das in Havanna ausgehandelte Abkommen »zerrissen«.
Márquez und Santrich bekräftigen in dem Interview, dass die neue Guerilla künftig auf die frühere Praxis von Entführungen verzichten werde. Zudem seien nicht Soldaten und Polizisten ihre Hauptgegner, sondern die Oligarchie, die der Bevölkerung Kolumbiens den Weg in die Zukunft versperre.