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Wieso Trump?

In den USA ist alles ein bisschen anders, und das hat ja manchmal seinen Reiz. Mit den offiziellen Vorwahlen, die am 1. Februar in Iowa beginnen, geht es in die heiße Phase. Aber hoffentlich verbrennen sich die Wähler mit Blick auf die Entscheidung im November nicht fürchterlich die Finger.

Geschrieben von Reinhard Breidenbach am . Veröffentlicht in Welt.
Foto: Gage Skidmore / Flickr (CC BY-SA 2.0)

In den USA ist alles ein bisschen anders, und das hat ja manchmal seinen Reiz. Mit den offiziellen Vorwahlen, die am 1. Februar in Iowa beginnen, geht es in die heiße Phase. Aber hoffentlich verbrennen sich die Wähler mit Blick auf die Entscheidung im November nicht fürchterlich die Finger.

Die Vorstellung, dass ein großmäuliger populistischer Polit-Clown wie Donald Trump die Geschicke des mächtigsten Landes der Welt leiten könnte, ist absurd.

Ganz sicher hat er in seinem Leben ein paar Dinge extrem gut - für sich - hinbekommen, sonst würde er nicht als Milliardär gehandelt. Aber Präsident zu sein, das wäre eine andere Galaxie. Dass einer wie er im Vorwahlkampf so weit nach vorne kommt, wirft ein düsteresLicht: Sind dem amerikanischen Bürger seine aktuellen Oberen wirklich derart verhasst, dass er bereit ist, fast alles zu wählen, bloß nicht "die da oben" in Washington? Das kann doch nicht sein.

Wohl wahr: Obamas Bilanz fällt nicht glanzvoll aus; das liegt aber auch daran, dass die Erwartungen an den ersten schwarzen US-Präsidenten unglaublich hoch gesteckt waren. Wohl wahr: Die US-Bürger sind durch Tiefen gegangen, der Wirtschaftscrash von 2008 steckt vielen noch mächtig in den Knochen. Aber das Land hat enorme Regenerationsfähigkeit bewiesen. Das muss doch Mut machen. Die Gefahren, die vom islamistischen Terror ausgehen, werden eher größer denn kleiner, und die USA sind nach wie vor die militärische Führungsmacht. Damit kommende Generationen eine Chance haben, müssen zudem Themen wie Klimaschutz, weltweite Armutsbekämpfung und Flüchtlingsströme bewältig werden. Von Trump? Lächerlich. Gott schütze Amerika.



Quelle: ots/Allgemeine Zeitung Mainz