Zahl der getöteten Kinder in Jemen vervierfacht
UNICEF ist sehr besorgt über die humanitäre Situation in Jemen und ruft alle Konfliktparteien dazu auf, bei den Friedensverhandlungen in Genf eine sofortige Waffenruhe zu vereinbaren. Die notleidende Bevölkerung braucht dringend humanitäre Hilfe.
UNICEF ist sehr besorgt über die humanitäre Situation in Jemen und ruft alle Konfliktparteien dazu auf, bei den Friedensverhandlungen in Genf eine sofortige Waffenruhe zu vereinbaren. Die notleidende Bevölkerung braucht dringend humanitäre Hilfe.
Vor allem die Situation der 1,8 Millionen betroffenen Kinder ist nach wochenlangen schweren Kämpfen dramatisch. Eine humanitäre Waffenruhe wäre eine wichtige Voraussetzung für wirksame Gespräche zur Lösung des Konflikts. Dazu sagt der Leiter von UNICEF Jemen, Julien Harneis:
„Allein in den letzten zehn Wochen sind als Folge des Konflikts in Jemen vier Mal so viele Kinder getötet worden wie im gesamten letzten Jahr. Mindestens 279 Kinder wurden getötet und 402 verletzt, seit die Gewalt in Jemen am 26. März eskaliert ist. Im Vergleich dazu wurden 2014 laut UN-Angaben 74 Kinder getötet und 244 verletzt.
Die Rekrutierung und der Einsatz von Kindersoldaten haben ebenfalls deutlich zugenommen. Kinder in Jemen werden von bewaffneten Gruppen dazu benutzt, Checkpoints zu bewachen oder Waffen zu tragen. Während 2014 die Rekrutierung von 156 Minderjährigen dokumentiert wurde, hat sich diese Zahl 2015 auf 318 Kinder und Jugendliche bereits verdoppelt.
Kinder werden weiterhin getötet, verletzt und als Kämpfer rekrutiert. Sie sollten eigentlich sicher zur Schule gehen anstatt an vorderster Front im Kugelhagel zu stehen. Diese Kinder sind die Zukunft von Jemen - sie müssen zu jeder Zeit besonders geschützt werden.
UNICEF unterstützt den Aufruf des UN-Generalsekretärs zu einer humanitären Pause während des Fastenmonats Ramadan, um alle jemenitischen Menschen in Not mit lebensrettender Hilfe zu versorgen und ihnen eine Atempause zu ermöglichen.“
UNICEF leistet zusammen mit seinen Partnern umfangreiche Nothilfe. Einige Beispiele:
- Trinkwasser: UNICEF stellt Benzin für städtische Wasserpumpen zur Verfügung. Dadurch haben 550.000 Menschen in Hodeidah und eine Million Menschen in Sana‘a sauberes Trinkwasser.
- Impfungen: Mobile Gesundheitsteams haben seit März über 200.000 Kinder gegen Kinderlähmung geimpft.
- Ernährung: Über 40.000 Kinder konnten dank UNICEF alleine letzte Woche auf Mangelernährung untersucht und entsprechend versorgt werden.
- Schutz: UNICEF unterstützt die Aufklärung über die Gefahren von Blindgängern.