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Redaktion
Montag, 01. April 2019 um 18:41 Uhr
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Allgemeine Zeitung Mainz: Widerspruch - Mario Thurnes zur Bundeswehr

Mainz (ots) Die SPD hat sämtliche militärischen Einsätze der Nachkriegszeit mitgetragen. Sie hat "Ja" gesagt, wenn Soldaten ins Ausland geschickt wurden. Um es bewusst pathetisch auszudrücken: Wenn diese für uns ihr Leben riskiert haben. Die gleichen Soldaten dürfen künftig nicht mehr an Berliner Schulen für ihren Beruf werben. So will es zumindest die dortige SPD. Das beste Argument lautet noch: Was THWoder Rotes Kreuz nicht in Anspruch nähmen, solle auch anderen Institutionen nicht gewährt werden. Wobei die Bundeswehr eben keine normale Einrichtung ist. Es sind Menschen, die ihr Leben riskieren, um unsere Interessen im Ausland wahrzunehmen. Darüber, wann die Bundeswehr das tut und was unsere Interessen sind, bestimmen demokratisch und rechtsstaatlich gewählte Vertreter. Das krudeste Argument, warum die Bundeswehr nicht an Schulen werben soll, lautet: "Für Töten und Sterben macht man keine Werbung." So steht es tatsächlich im Antrag. In einem Antrag jener SPD, deren Bundestagsabgeordnete immer wieder Soldaten ins Ausland geschickt haben. Zum Töten und Sterben, wie zumindest die Berliner SPD meint. Das klingt nicht nur nach einem immensen inneren Widerspruch - das ist auch einer. Ein Teil der Partei ist dabei, sich von der Realpolitik zu verabschieden. Und zu der gehört auch, dass ein Land eine Armee braucht. Paradox: Die Landesverbände, die sich verstärkt von der Realpolitik verabschieden, wie etwa der bayerische oder der Berliner, bestimmen zunehmend den Ton in der Partei, obwohl sie bei Wahlen und in Umfragen besonders krass abschmieren.



Quelle: ots/Allgemeine Zeitung Mainz