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Rechtes Denken - Zeitgeist oder vorübergehende Randerscheinung?

In Deutschland wächst der Unmut über die politische Elite. Die Politik hat nach Überzeugung vieler Bürger den Bezug zur Realität verloren. Die Mainstream-Medien seien nur Erfüllungsgehilfen der Regierung. Die einzige Partei, die den Mut habe, die Probleme zu benennen, sei die AfD. Neuer deutscher Zeitgeist mit fatalen Folgen?

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Medien.
Foto: Thomas Rodenbücher / CC BY 2.0 via Flickr

In Deutschland wächst der Unmut über die politische Elite. Die Politik hat nach Überzeugung vieler Bürger den Bezug zur Realität verloren. Die Mainstream-Medien seien nur Erfüllungsgehilfen der Regierung. Die einzige Partei, die den Mut habe, die Probleme zu benennen, sei die AfD. Neuer deutscher Zeitgeist mit fatalen Folgen?

In der "ZDFzoom"-Sendung "Die Neue Rechte - National, patriotisch, gefährlich?" am Mittwoch, 24. August 2016, 23.00 Uhr, begeben sich die Reporter Halim Hosny und Sabrina Scharpen (Hermsen) auf Spurensuche. Sie wollen ergründen, was diesen neuen Nationalismus befeuert und welche Menschen ihm folgen. Sie stellen die Frage: Gehört rechtes Denken zum neuen deutschen Zeitgeist oder ist es nur eine vorübergehende Randerscheinung?

Der rechtsintellektuelle Publizist und Verleger Götz Kubitschek ist seit Jahren einer der führenden Köpfe der "Neuen Rechten", einer national orientierten Strömung. Er gibt das rechte Debattenblatt "Sezession" heraus und ist Mitbegründer des "Instituts für Staatspolitik", der zentralen Denkfabrik der rechten Szene. Er steht ein für die Rückbesinnung auf das national-konservative Gedankengut der Weimarer Republik und fordert, die EU zurückzuführen in eine bloße Wirtschaftsgemeinschaft.

Die "Neue Rechte" eint, dass sie die NS-Nostalgie ablehnt - allerdings auch Pluralität, Multikulti oder Feminismus. Was alle verbindet, ist der Kampf gegen Immigranten und Islamisierung. Ein Gedankengut, das mit der Flüchtlingskrise an Popularität gewinnt - vor allem in der Mitte der Gesellschaft.

Die Autoren sprechen mit den Vordenkern der Szene sowie mit besorgten Bürgern, renommierten Politologen und Sozialwissenschaftlern wie Prof. Andreas Zick, der seit Jahren zum Thema Rassismus in Deutschland forscht. Seine Erkenntnis: Rechte Einstellungen seien kein extremes Randphänomen. Die Forschungen der vergangenen zwölf Jahre zeigten, dass es in der Mitte der Gesellschaft Vorurteile, Abwertung und Ausgrenzung gebe.

Ein kleiner Feldversuch mit Studenten der Uni Siegen zeigt, wie empfänglich selbst junge, gebildete Menschen für Rassismus und Ausgrenzung sind. Außerdem blicken die Reporter nach Österreich, wo die rechtspatriotische "Identitäre Bewegung" ihr Gedankengut sehr erfolgreich propagiert.



Quelle: ots/ZDF