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Greenwashing auf der Schiene

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Die Aufregung um die ICE-Fahrt von Greta Thunberg zeigt das ganze Elend der deutschen Klimadebatte auf. Der Twitter-Tweet vom überfüllten Zug ist ein Beleg dafür, dass hierzulande noch nie so viele Bürger mit der relativ umweltfreundlichen Bahn unterwegs waren, doch das Unternehmen und sein Eigentümer, der Bund, mit der fürs Klima erfreulichen Entwicklung völlig überfordert sind. Doch die Bahn will über solche Probleme nicht nachdenken und weist wieder mal auf den vermeintlichen Einsatz von 100 Prozent Ökostrom hin, was leider nur Greenwashing ist. Und auch die am Montag nachgereichte Ankündigung einer Milliardenbestellung für neue Fernzüge ist eher peinlich - frühestens in einem halben Jahrzehnt könnte es damit losgehen.

Greta ist keine Umweltheilige

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Der Wald- und Naturschützer Peter Wohlleben (55, "Das geheime Leben der Bäume") hält nichts davon, die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg zu überhöhen: "Sie als Umweltheilige aufzubauen wird ihr nicht gerecht, denn das kann sie ja gar nicht sein, das kann kein Mensch", sagte der 55-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Allerdings liefere Thunberg wichtige Impulse - "und zwar in einer Größenordnung, die niemand für möglich gehalten hätte. Das ist ihr ganz hoch anzurechnen, und zusammen mit vielen anderen schafft sie eine kritische Masse. Ich glaube, sie hat etwas ins Rollen gebracht, das nicht mehr zu stoppen ist."

Lob und Tadel für Greta Thunberg

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Laura Dekker (24), niederländisch-neuseeländische Seglerin, die 2012 als jüngster Mensch aller Zeiten eine Solo-Weltumrundung abschloss, sieht die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg (17) mit Wohlwollen und Respekt, spart aber auch nicht an Kritik: "In erster Linie mag ich, wofür sie steht. Und ich mag, dass sie als junges Mädchen ein klares Ziel und eine klare Meinung hatte, die sie auch gut auf den Punkt brachte. Das finde ich toll", sagte Dekker der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Schüler kämpfen für ihre Zukunft

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Schon der griechische Philosoph Sokrates soll es gewusst haben: "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll." Ob der Athener über 400 Jahre vor Christus wirklich diesen Ausspruch tat, ist umstritten. Doch was die Jahrtausende überdauerte, war das Klagen über die jeweils junge Generation, die zumeist nicht jenem Bild entsprach, das Eltern und Großeltern von den Nachkommen hatten.

Warten auf den "grünen Deal"

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Greta Thunberg, Gesicht und Stimme der weltweiten Bewegung von zumeist jungen Leuten für mehr Klimaschutz, hat es nicht bis zur gestrigen Eröffnung der 25. Weltklimakonferenz in Madrid geschafft. Doch auch ohne die populäre Schwedin werden Tausende Umweltaktivisten der Konferenz Beine machen, protestieren, Straßen blockieren, stärkere Klimaziele fordern. Das große Treffen von Vertretern aus nahezu allen Staaten der Erde findet in einer dramatischen Situation statt: Die Erderwärmung schreitet rasant voran, schneller als das bisherige Szenarien prognostizierten. Da sind sich Wissenschaftler, quer über Länder und Kontinente hinweg, einig.