Bisher läuft der Krach vergleichsweise zivilisiert ab. Die Brüsseler Kommission mahnt, erinnert, rät und weist hin, die Warschauer Regierung hört zu, registriert, greift auf, weist zurück. Feinsinnige Diplomatie eben, auch wenn es um Handfestes geht: einen Verstoß gegen die rechtsstaatlichen Grundsätze europäischer Demokratien. Das Verfahren, das die Brüsseler EU-Kommission gestern auf die nächste Stufe gehoben hat, soll Schärfe signalisieren, ist aber kaum mehr als ein Papiertiger. Das war schon bei seiner Erfindung 2014 klar.