Caritas-Präsident Peter Neher kritisiert die Skandalisierung des Themas Armut und fordert stattdessen einen differenzierten Umgang damit. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Neher: "Ich ärgere mich über jede Empörungsrhetorik, denn sie vermittelt ein falsches Bild und verstellt den Blick auf das, was wirklich nötig ist." Mit Blick auf die häufig zitierte Schere zwischen Arm und Reich, die hierzulande immer weiter auseinandergehe, müsse man genau hinsehen, betonte Neher. "Wir müssen unterscheiden zwischen der Einkommens- und der Vermögensverteilung. In der Einkommensverteilung stagniert der Unterschied seit Jahren, aber auf hohem Niveau. Es stimmt nicht, dass hier die Schere immer weiter auseinandergeht", sagte der Caritas-Präsident. Die sei "ein Punkt, der gerne skandalisiert wird, aber dennoch falsch ist", fügte er hinzu.